tag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post3599955821094928149..comments2024-03-16T03:40:26.265+01:00Comments on Geist und Gegenwart: Willkommen in der EntfremdungGeist und Gegenwarthttp://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comBlogger10125tag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-63788732831894736762013-12-18T17:38:08.843+01:002013-12-18T17:38:08.843+01:00Betrachtet man jedoch das Wort „Entfremdung“ einma...Betrachtet man jedoch das Wort „Entfremdung“ einmal aus eine anderen Perspektive, kann es jedoch genau das Gegenteil bedeuten, nämlich der Prozess zum nicht mehr fremd fühlen. Durch die genaue Beschäftigung mit den Dingen, die einem fremd oder absurd erscheinen (und in meiner Welt sind das sehr, sehr viele) lernt man zumindest sich selbst recht gut kennen und bewahrt sich auch einen analytischen und hinterfragenden Blick auf die Welt. Kennt man die Aspekte oder Punkte, die einen selbst befremden oder sogar abstoßen, kann man sich auf die lange Suche nach ähnlich denkenden oder fühlenden Menschen machen. Dadurch verschwindet die Absurdität natürlich nicht, aber zumindest fühlt man sich nicht mehr so allein mit seiner Sicht auf die Dinge und kann gegenseitig von den gemachten Erfahrungen profitieren. Grundsätzlich ist es auf jeden Fall gut sich, diese Fremdperspektive zu bewahren. Abhängig davon in welchem Maßstab die Entfremdung stattfindet, bieten da sicherlich bikulturelle Erfahrungen einen Vorteil, die man entweder durch längere Auslandsaufenthalte sammeln kann oder wenn man eben in zwei oder mehr Kulturkreisen aufwächst bzw. lebt. Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-52891413728911843022013-12-15T14:02:11.034+01:002013-12-15T14:02:11.034+01:00Da würde mich eine Abstimmung über das Verständnis...Da würde mich eine Abstimmung über das Verständnis des Aphorismus interessieren: Ist das nun Pro oder Contra Religion?<br /><br />Grundvoraussetzung des Schreibens - sofern es den Anspruch auf Verständlichkeit erhebt - ist die Befreiung aus der Unklarheit.<br /><br />Wenn es religionskritisch gemeint ist, müssen Sie's unbedingt mal erklären, wie man zu diesem Verständnis gelangt. Und was es mit dem Thema zu tun hat sowieso.<br /><br />Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-24114931590166141522013-12-14T20:24:54.282+01:002013-12-14T20:24:54.282+01:00Grundvoraussetzung des Denkens - sofern es das men...Grundvoraussetzung des Denkens - sofern es das menschliche Zusammenleben im weitesten Sinne betrifft - ist die "Auferstehung aus dem geistigen Tod der Religion".<br /><br /><a href="http://opium-des-volkes.blogspot.de/2013/11/macht-oder-konkurrenz.html" rel="nofollow">Macht oder Konkurrenz</a><br />Stefan Wehmeierhttp://www.deweles.denoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-28382271096432735372013-12-12T23:18:58.559+01:002013-12-12T23:18:58.559+01:00Genau das ist ihr Punkt: Entfremdung nicht als Geg...Genau das ist ihr Punkt: Entfremdung nicht als Gegenstück zum Paradies, sondern als Unfähigkeit, sich mit der Welt zu arrangieren. Das heißt, es gibt kein nicht-entfremdet, aber ein mehr oder weniger entfremdet. Marxistisch versiert ist sie aber und das kommt immer durch, auch wenn sie selbst sich nicht als Marxistin versteht. Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-81894044064115060462013-12-12T16:14:50.787+01:002013-12-12T16:14:50.787+01:00Das mit Philomag hat nicht geklappt. Aber bei Suhr...Das mit Philomag hat nicht geklappt. Aber bei Suhrkamp ist ja jetzt ihr Buch erschienen, das klingt so spannend, dass ich es mir antun werde.<br /><br />Wobei ich inzwischen am Überlegen bin, wie sinnvoll der Begriff der Entfremdung eigentlich wirklich ist. Wo will man nicht-entfremdet denn hin? Denn der Verdacht der Entfremdung heißt doch, es müsse ein nicht-entfremdetes "Ur-Irgendwie" geben, oder die Nicht-Entfremdung war schon immer Utopie. Mal sehen, ob Jaeggi da Aufklärung bietet jenseits oller Marx- oder Adorno-Phrasen.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-71643309781574727302013-12-09T09:10:39.675+01:002013-12-09T09:10:39.675+01:00Ich hab das schon an verschiedenen Orten kommentie...Ich hab das schon an verschiedenen Orten kommentiert, nun hier nochmal. :-) Die Selbstverwirklichung, zu der sich sicher viele angehalten fühlen, hat in einem ganz bestimmten Rahmen stattzufinden. Nämlich innerhalb von etwas, das wir "Karriere" nennen. Der Verbündete bei dieser Selbstverwirklichung soll nicht der Partner oder die Familie sein (was z.B. bei Selbstverwirklichung in einer Vater- oder Mutterrolle so sein könnte), sondern ausgerechnet eine Firma, im schlimmsten Fall ein Konzern, der von Systemen gelenkt ist und bei dem sich niemand mehr so recht persönlich für andere verantwortlich fühlt. Ich halte das für gefährlich.<br /><br />Ein bisschen ist das Leben doch wie das Schreiben an der Wandtafel: Man muss manchmal zwei Schritte zurück treten, um zu sehen, was man da überhaupt macht. Um sich selbst wieder zu sehen. Nur: Dafür braucht man zum einen Zeit, zum anderen auch die Bereitschaft, ein Gesamtbild zu sehen, das in Teilen stark verbesserungswürdig erscheint.DocDocDochttp://zwei.drni.denoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-77312880743430722362013-12-08T18:40:39.294+01:002013-12-08T18:40:39.294+01:00Danke! Tipp: Mal zu Philomag surfen und dort runte...Danke! Tipp: Mal zu <a href="http://philomag.de/philosophie-magazin-nr-1-2014-woher-kommt-das-bose" rel="nofollow">Philomag</a> surfen und dort runter scrollen, wo man in die Ausgabe reinlesen kann. Bestimmt kann man da das Interview nachlesen.<br /><br />Das mit dem kulturellen Altern ist eine interessante Idee. Die ganze Zeit denke ich, ich bin voll auf der höhe mit Medien usw. Und dann kriege ich mit, dass niemand mehr E-Mails schreibt und auch Facebook schon wieder out ist. Geil. <br /><br />Und schon ist man wieder rausgefallen aus der Kultur.<br /><br />Sich ausgewogen schizophren in einer privaten und öffentlichen Welt einzurichten führt zu Schnappatmung? Ich dachte, das sei die einzige Möglichkeit des Umgangs in der Kultur überhaupt.Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-20270939411116844492013-12-08T18:32:43.070+01:002013-12-08T18:32:43.070+01:00Ich weiß nicht, was das Ausblenden bringt. Einerse...Ich weiß nicht, was das Ausblenden bringt. Einerseits ist es wichtig, Filter zu haben und nicht alles zur Kenntnis zu nehmen. Auf der anderen Seite spricht das nicht gerade für Erfahrungsoffenheit. Rahel Jaeggi würde also deinem Ansatz hier sicher nicht folgen wollen.<br /><br />Vielleicht kann man es einfach zur Kenntnis nehmen und sich dabei im Klaren sein, dass es eine Option ist, die man aber sich selbst nicht unbedingt zu eigen machen muss. Mir ist immer ganz wichtig, dass man fremdes einfach stehen lassen kann, ohne es zu bewerten oder ein Urteil zu fällen.<br /><br />Gestern sah ich einen Beitrag über einen Deutschen, der nach Kanada ausgewandert ist und dort am äußersten Rand der Zivilisation lebt. Das kann man machen, den Fokus so sehr einengen und damit der unmittelbaren Entfremdung entgehen. Natürlich ist dann alles, was weiter weg liegt um so deutlicher von jeglicher Aneignungsmöglichkeit getrennt und mithin entfremdet. <br /><br />Schlecht ist das deshalb nicht, wenn es sich durchhalten lässt.Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-39275335320976044962013-12-08T14:39:47.147+01:002013-12-08T14:39:47.147+01:00Was ist denn, wenn wir mit Ignoranz die Teile der ...Was ist denn, wenn wir mit Ignoranz die Teile der Welt ausblenden, von denen wir uns komplett entfremdet fühlen und (hoffentlich) eine Nische finden, mit welcher wir uns in Beziehung setzen können. <br /><br />Haben wir uns dann durch die Ignoranz nicht noch weiter entfremdet - aber gerade dadurch einen Weg gefunden, den Fokus auf einen Teil der Gesellschaft zu legen, der uns Nahe stehen könnte? <br /><br />Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es in den nächsten Jahren unter Jugendlichen mehr und mehr Entfremdung gegenüber den klassischen Berufen geben wird und viele junge Menschen ihre (berufliche oder auch private?) Zukunft komplett im Internet sehen. Michahttp://www.genieblog.denoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-44100960900395984472013-12-08T13:23:29.629+01:002013-12-08T13:23:29.629+01:00Sehr schön beschrieben, und Jaeggis Artikel muss i...Sehr schön beschrieben, und Jaeggis Artikel muss ich mir mal irgendwo besorgen.<br /><br />Ergänzend noch ein paar unordentliche Gedanken:<br /><br />Das Problem aktueller Entfremdung entsteht sicher auch daraus, dass der Einzelne heute trotz zunehmender Selbstverwirklichungsmöglichkeiten immer rascher innerhalb der kulturellen Nische, in der er sich eingerichtet hat (und die Arbeit ist ein Teil davon) von den Entwicklungen und neuen Vokabularen abgehängt wird. Wie immer man ein "Ich" ausdifferenzieren möchte, eine der allen Ichs gemeinsamen Grundbestimmtheiten ist eine gewisse (evolutionsbasierte?) Trägheit. Die führt dazu, dass das von Jean Améry so genannte kulturelle Altern, das "die Welt nicht mehr verstehen" immer früher einsetzt bzw. auch mehrere Male gemeistert und überwunden werden muss. Gerade in Dienstleistungsgesellschaften ist das permanent akut, man hat's sozusagen in jeder Sekunde vor Augen wie bei einer auf die Windschutzscheibe projizierten Geschwindigkeits- und Informationsanzeige.<br /><br />Pillen helfen nur bedingt, man muss sich wohl notfalls ausgewogen schizophren in einer privaten und öffentlichen Welt einrichten. Der Gedanke mag erst einmal zur Schnappatmung führen, doch genau darin liegt eine der phantastischen Möglichkeiten der Moderne, die einen nicht mehr auf lebenslange Rollen festlegt.Anonymousnoreply@blogger.com