tag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post7932963469648809817..comments2024-03-16T03:40:26.265+01:00Comments on Geist und Gegenwart: Kritik der vernetzten VernunftGeist und Gegenwarthttp://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comBlogger2125tag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-53912944652447410592012-10-14T11:48:02.154+02:002012-10-14T11:48:02.154+02:00Mir gefällt wirklich, wie Sie das Netz zwischen al...Mir gefällt wirklich, wie Sie das Netz zwischen allen Knoten (Servern, Menschen etc.) aufspannen. Das finde ich ein sehr überzeugendes Bild, vielleicht sogar mehr als dass, denn dass Vernunft, Geist, Liebe, aber auch ihre Gegenteile stets auf die Lücke, das Dazwischen, den Hiatus angewiesen sind, erscheint mir in dieser etwas digital gedachten Welt evident. Wie das in einem eher holistisch-pantheistischen Weltbild interpretiert werden könnte, weiß ich jetzt nicht so genau (hat das "Alles-ist-Eins" eine Lücke?). <br /><br />Zu meinem eher nebensächlichen Kritikpunkt: Das Problem das sich für den Leser auftut, der den Untertitel ernst nimmt, ist lediglich eine Enttäuschung der Erwartungshaltung. In Ihrem Text merkt man sehr wohl, dass es ihnen nur am Rande um das Internet geht, ansonsten wären Ihre erkenntnistheoretischen Darlegungen nicht so ausführlich, sondern würden vorausgesetzt. Insofern ist es etwas unlauter, den Leser mit dem Untertitel "Philosophie für Netzbewohner" in eine Erwartungsspannung zu versetzen, die dann nicht eingelöst werden kann. Aber ich weiß auch, wie Verlage arbeiten, vielleicht hätten Sie selbst gar nicht auf diesen Untertitel bestanden?<br /><br />Wenn es dann doch ums (Inter-)Netz geht, dann fand ich Ihre Vorbehalte nicht überzeugend, vielleicht weil ihnen auch nicht genügend Platz und Zeit im Buch eingeräumt wurden, um sie auszuführen. Wie in meinem Artikel gesagt, treffen ihre Vorbehalte sicher zu, aber nicht systematisch, sondern lediglich abhängig davon, was Leute mit Medien machen (z.B. sich selbst nur bestätigen oder es nicht ins Leibliche zu übertragen). Sie sind da in einer kulturpessimistischen Tradition, die generell das Individuum und seine Fähigkeiten unterschätzt, weil sie auf "die Masse" blickt und dabei jeden Mut und jeden Glauben ans Gute im Menschen verliert. Aber das sind alles keine spezifisch auf Internet zutreffenden Einwände, sondern treffen jede (besonders aber Medien-) Technik. Man kann aber aus diesen Einwänden einen Aufruf ableiten und das gefällt mir nun wieder.<br /><br />Daher mein Fazit: <i>Es [das Buch] ruft uns auf, sich nicht auf die vernünftig geprägten Bahnen zu verlassen, sondern unsere innere Wildnis, das Chaos zuzulassen und kreativ zu nutzen, um völlig neue Netze zu knüpfen. Inwiefern das allerdings heute für "Netzbewohner" wichtiger sein sollte, als für den modernen Menschen seit der Renaissance, erschließt sich mir nicht.</i>Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-10866210863531018902012-10-04T14:33:13.951+02:002012-10-04T14:33:13.951+02:00Danke für die ausführliche und sehr intensive Ause...Danke für die ausführliche und sehr intensive Auseinandersetzung mit meinem Buch. Ich werde dazu in den nächsten Tagen auf meiner Webseite noch im Einzelnen Stellung nehmen. Jetzt ist mir aber schon eines wichtig: Es gibt noch mehr Netze als nur das Internet, in denen sich die vernetzte Vernunft bewegt, und sie ist auch älter als das Internet. Die vernetzte Vernunft ist nicht entstanden, weil es das Internet gibt, sie ist nicht Folge des Internet, sondern Voraussetzung: Weil die Vernunft sich vernetzt, braucht sie so etwas wie das Internet und die Online-Netzwerke.<br /><br />Das ist der Grund dafür, warum es in der "Kritik der vernetzten Vernunft" letztlich nur am Rande um das Internet geht. Es geht ja um die Strukturen der Voraussetzungen, auf denen das Internet letztlich aufbaut.Jörg Friedrichhttps://www.blogger.com/profile/04039089784018631598noreply@blogger.com