tag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post2087635326752323895..comments2024-03-16T03:40:26.265+01:00Comments on Geist und Gegenwart: Nietzsches große GesundheitGeist und Gegenwarthttp://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comBlogger6125tag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-53788750720750382016-08-27T09:56:50.116+02:002016-08-27T09:56:50.116+02:00Was ist ein persönliches Gewissen und was ist ein ...Was ist ein persönliches Gewissen und was ist ein kollektives Gewissen? Soll man es Gewissen nennen oder auch gerne einen anderen Begriff? Was sind Triebe oder Bedürfnisse. Ich glaube, dass das Fragen sind, die ich gar nicht beantworten kann. Es wäre total vermessen, weil ich weiß, dass ich nichts weiß. Deswegen kann ich nur bei dem Zeitpunkt meiner Gedanken antworten, wo ich meine, mich JETZT zu befinden. Diese sind ähnlich, wie im Kommentar von Claudia Schmoll. Vielleicht hat es auch mit Erwartungen zu tun. Was erwarte ich eigentlich. Und kann ich was einfordern. Einfordern kann ich überhaupt nichts. Trotzdem habe ich Erwartungen. Die kann ich nicht einfach ausknipsen wie einen Lichtschalter. Erkenne dich selbst. Hat vielleicht auch damit zu tun. Ich kann ja nicht über andere urteilen, könnte ja immer auch ein Verurteilen draus werden. Will man ja auch nicht. Es ist ein Wechselspiel zwischen gesellschaftlichen Interessen und wie ich es selbst sehe. Aber die Gesellschaft ist ja das Konglomerat aus vielen Individuen. Ich wünsche mir nur keinen Extremismus mit Gewalt. Ich glaube, dass ich keine Antwort habe. Ich habe bezüglich eines Nietsches auch kaum über Philosophie Kenntnisse. Da stehe ich daneben, weil ich das ja alles nicht gelesen habe. Es war nur ein Einwurf. Also ein Kurzkommentar, der nichts mit Philosophiewissen zu tun hat. Wenn JETZT zum Beispiel die Gesellschaft mit Burkafragen geradezu fieberhaft beschäftigt ist oder wäre? Dann wäre es doch extrem, wenn sie sich in diese einzige Diskussion verrennt. Im Sinne von nur noch Burka Ja oder Nein. So wirkt das aber auf mich oft. Nur noch Ja oder Nein. Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-38262192622638841222013-04-05T23:59:58.036+02:002013-04-05T23:59:58.036+02:00Jungen Menschen beim Aufwachsen einzureden, dass s...Jungen Menschen beim Aufwachsen einzureden, dass sie schuldig sind, und sie damit in ein Leben der Schuldgefühle zu schicken, finde ich die "Erbsünde" der christlichen Religion. Ein Gott, dem das gefiele, wäre eine traurig-grausame Gestalt.<br /><br />Welche Suche meinst du? Würde es nicht reichen, dass es einen selbst gibt, dazu andere geliebte und weniger geliebte Menschen, dass man selbst Vertantwortung hat, ein Gewissen als Mensch und nicht als "Geschöpf"? Mir reicht das, denn darin finde ich alle moralischen Möglichkeiten, die ein Mensch nur haben kann. Selbst Demut, Glaube, Liebe - alles denkbar und lebbar ohne einen Gott oder Heilsversprechen. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich nach irgend etwas suchen müsste. <br /><br />Wonach suchst du?Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-58104854082137032372013-04-05T13:18:55.506+02:002013-04-05T13:18:55.506+02:00Für mich als Kind aus adventistischem Hause war di...Für mich als Kind aus adventistischem Hause war die Begegnung mit so manchem Nietzschen Gedanken ... erschütternd. Vor ca. 8 Jahren las ich in einem Urlaub den "Antichrist". Obwohl ich mich bereits 1987 aus meinem gelernten Leben mit Gott verabschiedet hatte, musste ich ganz schön schlucken angesichts einiger harter Sätze... <br />Vielleicht ist mein Leben einfach zu unausgelastet und lässt mir Lücken für das Wahrnehmen von (gefühlten) Defiziten. Und so kam es, dass ich mich vor einigen Monaten wieder irgendwie angezogen fühlte vom "Gottes-Gedanken". Allerdings scheint tatsächlich kein Weg rein zu führen, es sei denn, ich bekenne mich schuldig und einer Erlösung bedürftig. "Sünde" - damit kann ich nichts anfangen, und wenn ich Mist baue, hat der immer (in engem oder weitern Sinn) mit anderen Menschen zu tun. Was soll Gott dazwischen?<br />Neulich hab ich einen Baptisten-Gottesdienst miterlebt und war sehr überrascht von der Lockerheit, mit der es dort zuging. Aber auch die war nur dazu da, eine herzig-wohlig-warme Abhängigkeit zu feiern . Und so sehr ich mir auch die Zugehörigkeit zu einem "Club" wünsche - nein, ich könnte nicht unterschreiben, was dort hochgehalten wird. Nun, wer weiß - vielleicht gibt es da etwas, das ich auch heute noch nicht ganz verstanden habe. Die Suche hört nie auf, oder? Nietzsche entdeckt zu haben, war/ist jedenfalls eine große Bereicherung!Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-70541057941879081452012-04-02T09:05:59.090+02:002012-04-02T09:05:59.090+02:00und wiederum ein sehr schöner Artikel, vielen herz...und wiederum ein sehr schöner Artikel, vielen herzlichen Dank!<br /><br />>Die existentialistische Freiheit, die ich als Mensch erleiden muss, kann >ich auch umkehren und für mich in Anspruch nehmen. Natürlich achte ich >Gesetze und die Würde anderer Menschen.<br /><br />;-) Wir sollten Kinderbücher und dergleichen lesen, daraus lernt man am meisten. Unsere Tochter macht bsp.weise ein Referat zu Danton.<br />Freiheit Gleichheit Brüderlichkeit ist vom Club des Cordeliers durch "virales Marketing" verbreitet worden und hat es geschafft, die faktische Adelsherrschaft seit der Antike zu überwinden...<br />Heute Wesenskern der europ. Verfassung und des Weltbilds.<br />Soviel zur sog. Alternativlosigkeit!Erich Feldmeierhttp://ed.iiqii.de/gallerynoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-20136631194294661772012-04-01T20:32:02.599+02:002012-04-01T20:32:02.599+02:00Vielen Dank, Claudia, für deinen wieder sehr refle...Vielen Dank, Claudia, für deinen wieder sehr reflektierten und pointierten Kommentar! Zu deiner Frage, ob man es wirklich in leichter und schwerer einteilen kann: Ich will da nicht für alle Menschen sprechen, sondern aus meiner Perspektive. Und ich finde es hart, dem sanften Druck zu widerstehen, der uns in die "richtige" Richtung lenkt. Es fällt mir schwer, groß und nicht kleinlich zu sein, den Mund aufzumachen, wenn ich mit Dingen nicht einverstanden bin. Ich mach es trotzdem, aber einfacher wäre es, sich einzureihen.<br /><br />Aber Nietzsche meint ja noch mehr. Ihm reichte es ja nicht, einen Gott und seine (Sklaven-)Moral zu stürzen, sondern er wollte einen neuen Menschen, der Gott nicht nötig hat, vielmehr gottgleich ist (siehe meine Anspielung oben auf Prometheus):<br /><br />"Aber irgendwann, in einer stärkeren Zeit, als diese morsche, selbstzweiflerische Gegenwart ist, muss er uns doch kommen, der erlösende Mensch der grossen Liebe und Verachtung, der schöpferische Geist, den seine drängende Kraft aus allem Abseits und Jenseits immer wieder wegtreibt, dessen Einsamkeit vom Volke missverstanden wird, wie als ob sie eine Flucht vor der Wirklichkeit sei –: während sie nur seine Versenkung, Vergrabung, Vertiefung in die Wirklichkeit ist, damit er einst aus ihr, wenn er wieder an's Licht kommt, die Erlösung dieser Wirklichkeit heimbringe: ihre Erlösung von dem Fluche, den das bisherige Ideal auf sie gelegt hat. Dieser Mensch der Zukunft, der uns ebenso vom bisherigen Ideal erlösen wird, als von dem, was aus ihm wachsen musste, vom grossen Ekel, vom Willen zum Nichts, vom Nihilismus, dieser Glockenschlag des Mittags und der grossen Entscheidung, der den Willen wieder frei macht, der der Erde ihr Ziel und dem Menschen seine Hoffnung zurückgiebt, dieser Antichrist und Antinihilist, dieser Besieger Gottes und des Nichts – er muss einst kommen..."<br /><br />Interessant, dass Nietzsche eben gerade nicht den Nihilismus will, sondern eine neue und zukunftsgewandte Wertigkeit. Daher kam ja dann auch der ganze Aufbruch in der Kunst und Literatur, aber natürlich auch die Missverständnisse, die solche Worte in Kriege verwandeln wollten.Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-57732859310896847862012-04-01T19:42:17.709+02:002012-04-01T19:42:17.709+02:00"Ungleich wichtiger ist, sich selbst nicht ei..."Ungleich wichtiger ist, sich selbst nicht einzureden, dass man nichts könne, ein Niemand und nichts wert sei. Das Problem daran ist, dass es schwer ist. Es ist viel leichter, sich gehen zu lassen und das zu machen, was alle machen, was unterstützt und finanziert, sprich: was durch die Gesellschaft gewollt wird." (zit. s.o.) Kann man es wirklich in 'schwerer' und 'leichter' einordnen? Ich meine, es kommt auf die eigene Haltung an, was als schwerer oder leichter empfunden wird. Und es kommt auf die Handlungsmöglichkeiten an, ob man aus Liebe oder Angst handeln kann.<br /><br />Zur Haltung: Vorneweg gesagt, ich bin kein Brecht-Kenner, habe mir aber von einem Kenner sagen lassen, dass "Haltung" für Brecht etwas ist, das man sich täglich neu erarbeiten muss, etwas, das durch Gesellschaft und das Wirken eines kapitalistischen Umfelds immer wieder in Frage gestellt wird. So dass man gezwungen ist, stets aufs Neue zu reflektieren und sich seine Position zu erarbeiten, wenn man nicht, wie Du es formulierst, das machen will, was alle machen. Meine eigene erarbeitete Haltung ist, dass es für mich 'schwerer' ist, mit Dingen konform zu gehen, die ich ethisch für nicht angemessen halte. Deshalb ist es 'leichter', nachzudenken und im Zweifelsfall auch mal gegen den Strom zu schwimmen.<br /><br />Und da komme ich zum zweiten Punkt: Ich stimme mit Jampolsky überein, der schreibt, dass es nur zwei grundsätzliche Handlungsmotive gibt, das sind Liebe und Angst. Das Konformgehen in einer Gesellschaft hat etwas mit Angst zu tun, was passiert, wenn man in die Freiheit ginge. Welcher Philosoph sagte gleich wieder, dass Gesellschaft entstünde, wenn Grenzen gezogen werden? War es Hegel? Ich weiß es nicht mehr, jedenfalls bringt jede gedachte Regelübertretung die Angst mit sich, dass man aus dem System Gesellschaft herausfällt - pathologisch als "das schlechte Gewissen" eingeordnet. Es gehört eine gehörige Portion Mut und Selbstvertrauen dazu, wirkliche Freiheit zu leben und Teil der Gesellschaft zu bleiben. Es gehört ein ethisches Bewusstsein dazu, sich als Teil der Kultur zu begreifen, in ihr zu leben und gleichzeitig traditionelle Vorstellungen und Maßregelungen zu überschreiten. Es gehört Zufriedenheit und innere Balance dazu, es auszuhalten, mal anderer Meinung zu sein.<br /><br />Es wäre schön, wenn diese Art von Freigeist und ethischem Verständis in der Schule gelehrt würde - wie oft in meinen Kommentaren bin ich der Meinung, dass ganz viel an der Bildung hängt - und ich bin der Ansicht, dass hier bewusst an Lehrinhalten gespart wird, um die Gesellschaft nicht auf den Kopf zu stellen.Claudia Schmollhttp://www.lumen-beratung.denoreply@blogger.com