tag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post5928831984581498908..comments2024-03-16T03:40:26.265+01:00Comments on Geist und Gegenwart: Was sagen Philosophen zu einer Million Flüchtlinge?Geist und Gegenwarthttp://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comBlogger5125tag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-64896218993639644252016-06-05T18:49:21.838+02:002016-06-05T18:49:21.838+02:00Lieber Martin,
danke für den Kommentar. Ich glaub...Lieber Martin,<br /><br />danke für den Kommentar. Ich glaube ganz und gar nicht, dass alles gut wird. Das wird ein äußerst dramatisches Jahrhundert werden. <br /><br />Demographen sehen bereits, dass in allen sich günstig entwickelnden Kontinenten die Geburtenraten runtergehen und die Bevölkerungen zurück gehen werden, währen Afrika gerade aufgrund der Armut, der Benachteiligung von Frauen und der fehlenden Bildung immer weiter wächst. Was jetzt begonnen hat, ist nur der Anfang, Europa wird sich ändern. <br /><br />Der Vergleich mit Amerika passt ganz und gar nicht, denn die Dynamiken sind erkennbar ganz andere. Wir haben bereits Feuerwasser und Feuerwaffen, es gibt nichts, was die armen Afrikaner zu uns bringen außer ihrer Körper und ihres Weltverständnisses. <br /><br />Es stimmt, dass heutige Nordamerikaner noch nicht verstanden haben, dass diese Völkerwanderung sie genauso betreffen wird, wie uns heute. Europa ist näher an Afrika, aber Amerika ist auch nur einige Stunden entfernt. Es geht also nicht darum, Europa zu schwächen, denn das hieße, die Amerikaner hätten das seit Kolumbus geplant und die Strippen während unserer Kolonialisierungen so gezogen. Dabei ist es eher so: <br /><br />"Die Europäer haben mit dem Hinfahren, mit dem Globalisieren in der aktiven Phase, aufs Ganze gesehen sehr vorteilhafte Erfahrungen gemacht, und sie fragen sich jetzt, ob sie auch künftig im Besitz ihrer gewohnten Globalisierungsvorteile bleiben werden. Für sie ist eine Periode selbstkritischer Besinnung angebrochen, seitdem sie das Unrecht, das in der imperealistischen und kolonialistischen Einseitigkeit lag, haben einsehen müssen. Erst recht haben sie jetzt den Gegenverkehr zu tolerieren, den sie selber ausgelöst haben." (Sloterdijk, Was geschah im 20. Jahrhundert? S. 86f.)<br /><br />Zusammengefasst: Das wird besonders für unsere Kinder eine ziemlich stressige Zeit werden, aber wenn wir uns nicht bescheuert anstellen und völkisch denken, sondern global und mit einer Management-Perspektive, dann können wir das vernünftig gestalten. Ganz viel Hoffnung habe ich noch nicht, dass das gelingt, besonders weil wir in Europa im globalen Denken noch nicht besonders gut sind. Da sind die Amerikaner bereits weiter und stellen sich trotzdem immer wieder selbst ein Bein.<br /><br />Ängste muss man ernst nehmen und man muss zeigen, dass man ihnen aktiv und für alle Seiten konstruktiv begegnet. Das gelingt der Politik im Moment nicht besonders (v.a. wegen der völkischen Fraktionen, die populistisch mehr Erfolg haben, als die solidarischen).<br /><br />Viele Grüße!Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-52749529074470508172016-06-05T17:35:56.815+02:002016-06-05T17:35:56.815+02:00Lieber Gilbert,
aus das wieder ein sehr spannend...Lieber Gilbert, <br /><br />aus das wieder ein sehr spannendes, da kontrovers geführtes Thema. Denn hier kann es um Leben und Tod gehen.<br /><br />Rein moralisch sollte auf den ersten Blick klar sein, dass der habende Mensch den nichthabenden Menschen helfen sollte. Besonders wenn der Hilfesuchende vor dem Tod steht, sprich ich vor der Tatsache stehe: wenn ich jetzt nicht helfe, dann stirbt er gleich.<br /><br />Allerdings haben wir das Thema schon seit Jahren. Aktuell stirbt alle 5 Sekunden ein Kind vor Hunger. Während die 1% in Reichtum ertrinken und mehrere Millionen für schicke Großyachten ausgeben. Oder die katholische Kirche das reichste Unternehmen der Welt ist. Wie sieht es hier mit unserer Moral aus? Greifen wir ein? Doch wohl eher nicht. Wir sehen das Elend ja nicht dauernd im TV. Dagegen werden uns Jene gezeigt, die vor unseren Küsten ertrunken sind. Das ist viel näher, da schlägt unsere Moral dann auch mal an.<br /><br />In Deinem Artikel schreibst Du, dass wir moralisch erst einmal helfen müssen.<br /><br />Albert Schweitzer saagte mal: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ An anderer Stelle sprachen wir schon über Kooperation und Konkurrenz. Ohne primäre seine Kooperationsfähigkeit in der überschaubaren Gruppe wäre Mensch kaum in der Lage gewesen, sich gegen diese vielen anderen Leben durchzusetzen und am Leben zu bleiben. In der Kooperation hat er mehr Chancen, sich konkurrierend durch Leben zu bringen.<br /><br />Schauen wir uns nun an, was gerade in Europa, speziell in Deutschland passiert: 1 Million kamen in einem Jahr. Das ist ein Verhältnis grob von 1:100. Nach 10 Jahren wäre das schon 1:10. Unschwer zu vermuten, dass es kritisch wird in einer Welt, wo wir schon jetzt kaum noch die jungen Leute in unserer Arbeitswelt integrieren können. Wie viele Besucher kann ein Einzelner von uns auf Dauer beherbergen?<br /><br />Ja, Völkerwanderungen hat es schon immer gegeben, so dass die Ansässigen verdrängt wurden. Die damals in Nordamerika "Wohnenden" konnten sich anfangs auch nicht vorstellen, was da am Ende passieren wird: 100 Millionen Tote hat dieser Holocaust am Ende in den Büchern stehen gehabt. Das Land gehört nun den Eingewanderten, und die haben eine ganz andere Kultur mitgebracht. <br /><br />Mit diesem Wissen auf die aktuelle Situation schauend, kann einem schon mulmig werden. Da macht es dann sicher mehr als Sinn, die Gründe zu hinterfragen (Ressourcen-Kriege und die Machenschaften der Finanzmafia via IWF - Stichwort Economic Hitman), diese abzustellen und den Menschen dort, wo sie sich eigentlich zu Hause wähnten, wieder ihr Leben leben zu lassen.<br /><br />Wenn das nicht gelingt, wird es den Europäern vermutlich genauso ergehen, wie den Ur-Einwohnern Nordamerikas. Bösen Zungen behaupten, dass das so gewollt sei, um Europa wirtschaftlich zu schwächen. Einer gewissen Logik in einer Welt des Konkurrierens entbehrt dieser Gedanken nicht.<br /><br />In der Hoffnung, dass noch alles Gut wird und wir hier nicht im Bürgerkrieg untergehen werden sonder noch die richtigen Weichen gestellt bekommen, verbleibe ich mit vielen Grüße und mit Danke für den Artikel<br /><br />MartinMartinBartonitzhttps://www.blogger.com/profile/03968235637934714674noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-46340729400741197312016-01-21T07:51:45.936+01:002016-01-21T07:51:45.936+01:00Naja, soo rege ist die Diskussion bei Facebook auc...Naja, soo rege ist die Diskussion bei Facebook auch wieder nicht :-)<br />Aber die Kommentare dort erinnern mich ein wenig an den Kampf der Grünen mit sich selbst im vergangenen Jahrtausend: Fundis gegen Realos.<br />Oder auch an eine Freundin, die politisch weit links steht, aber nie "Die Linken" wählt, obwohl diese Partei fast alle ihre Standpunkte vertritt. Der Grund: Die Linken seien chancenlos, sagt sie, da wählt sie lieber die SPD, damit es wenigstens nicht die CDU wird. Ich glaube, so denken viele, und solange das so ist, bleiben Die Linken relativ chancenlos :-(<br /><br />Ich finde es richtig und extrem wichtig, zunächst zu überlegen, was man (moralisch) will. Wie möchte man als alter Mensch auf seine Entscheidungen zurückschauen können? Mit Stolz oder Scham?<br />Doch Politiker müssen oft so grauehafte Kompromisse schließen. Ich als tendentieller Fundi würde das kaum aushalten :-(altesCoonhttp://www.coonlight.denoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-24060908364569563232016-01-20T22:38:24.724+01:002016-01-20T22:38:24.724+01:00Danke für deinen Kommentar! Der entsprechende Face...Danke für deinen Kommentar! Der <a href="https://www.facebook.com/Geist.und.Gegenwart/posts/1041024009274345" rel="nofollow">entsprechende Facebook-Post</a> wurde rege diskutiert. Und da liegt auch der Hund begraben: Viele Facebook-Nutzer werden nicht zu Lesern der eigentlich verlinkten Artikel, sondern kommentieren nur aus dem Bauch heraus, was sie gerade meinen, verstanden zu haben.<br /><br />Zum Thema würde ich sagen, dass wir nicht verzweifeln müssen. Lass uns das "moralisch" richtige tun und mit den "besorgten nationalen Bürgern" finden wir schon einen Umgang. Sie haben ja nicht unrecht in ihrem Gefühl, sondern ziehen nur die falschen Schlüsse. Mit den "Ossis" (bin selber einer) hat es auch geklappt und davor mit den Italienern und den Heimatvertriebenen usw. auch. Das waren noch größere Probleme als heute und die Realität zusammen mit der Zeit relativiert das alles. Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-28131037932452042362016-01-20T20:41:38.132+01:002016-01-20T20:41:38.132+01:00Nanu?
Zehn Tage und noch immer kein Kommentar? Hie...Nanu?<br />Zehn Tage und noch immer kein Kommentar? Hier, bei diesem Thema, hätte ich erwartet, dass man Dir die Bude einrennt (mit Kommentaren). Vielleicht ist der Punkt gekommen, wo wir alle übersättigt sind von dem Thema "Flüchtlinge".<br /><br />Egal.<br />In der Tat "... scheint Deutschland in Unterstützer und Ablehner gespalten zu sein". Und darin sehe ich eine große Gefahr oder auch Bewährungsprobe für unsere Demokratie, die es irgendwie schaffen muss, beide Seiten zufriedenzustellen. Setzen sich die Ablehner allein durch in den kommenden Monaten und Jahren, dann "... haben wir gleich verloren - jedenfalls moralisch". Das sehe ich wie Du. Wenn sich aber die Unterstützer durchsetzen, so gibt das rechts-nationalen Gruppierungen gewaltigen Aufschwung, fürchte ich, die Stimmung in Deutschland könnte unschön kippen.<br />Wofür also soll ich mich einsetzen? Für Einwanderung, die uns allen wirkliche Opfer abverlangt (wann kommt der Flüchtlings-Soli?)? Danach steht mir in der Tat der Sinn. Aber wenn ich dadurch den demokratischen Frieden gefährde?<br /><br />Ich bin relativ ratlos.<br /><br />Mit deinem Zitat von Robert Pfaller allerdings machst Du ihn zu meinem Freund. Besser kann man das kaum ausdrücken, was er da ausdrückt. Wenn ich über etwas betrübt bin und schon nicht mehr so klar denken kann, aber andere um mich herum sind besonders fröhlich, dann denke ich auch oft: Die sind alle schuld an meinem Trübsinn, die mit ihrer grauenvollen Unbeschwertheit ;-)<br />altesCoonhttp://www.coonlight.denoreply@blogger.com