tag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post8455072592221744750..comments2024-03-16T03:40:26.265+01:00Comments on Geist und Gegenwart: Psychologie und Philosophie der PferdestärkenGeist und Gegenwarthttp://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comBlogger13125tag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-21641089212022799692021-01-05T13:13:27.288+01:002021-01-05T13:13:27.288+01:00« Pour juger d'un homme, il faut suivre longue...« Pour juger d'un homme, il faut suivre longuement et curieusement sa trace. »<br />„Um einen Mann zu beurteilen, muss man seiner Spur ausführlich und neugierig folgen. "<br />Montaigne, Essais<br /><br />phshttps://www.blogger.com/profile/17115711463645150035noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-12936979492778903972021-01-03T18:02:47.790+01:002021-01-03T18:02:47.790+01:00Ich denke auch: sowohl-als-auch eher als weder-noc...Ich denke auch: sowohl-als-auch eher als weder-noch. Und Kreativität ist ja auch wirklich eines der wenigen Mittel, dieser Welt beizukommen. Aber dass alle Nicht-Naturwissenschaftler so schreiben, stimmt gerade bei den Philosophen nicht. Wissenschaftlich-akademische Philosophie zeichnet sich oft ja geradezu dadurch aus, dass sie sehr "trocken" ist, oft nur Begriffsanalyse oder Logik. Dort wird dann eben nicht assoziativ und kreativ, sondern systematisch und analytisch gearbeitet. Und das ist ja auch nötig (ohne diese Vorarbeit gäbe es Philosophen wie Sloterdijk oder Blumenberg nicht). <br /><br />37 Werke? Chapeau ! Die Liste der verkündungsbereiten Sätze finde ich sehr schön, danke dafür! Mir macht das Lesen seiner Bücher auch vor allem gute Laune. Die nichtideolgische, menschlich-optimistische und doch ehrliche Tiefenströmung seiner Bücher bereichert und inspiriert mich. Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-14374310474578892202021-01-03T07:51:33.226+01:002021-01-03T07:51:33.226+01:00Ich denke mal, er wird "sowohl-als-auch"...Ich denke mal, er wird "sowohl-als-auch", mit einem zeitgemäßen Oxymoron antworten: Er betreibe "fiktionale-literatur-philosophie" oder "faktische-kreativität"um der Komplexität der "Welt" beizukommen.<br /><br />So schreiben aber doch alle Nicht-Naturwissenschaften d.h. auch Philosophen. Oder?<br /><br />Auch wenn er in seinen drei Bänden "Sphären" viele schon bekannte Theorien mitverarbeitet, so gehört er zu den wenigen, die zunächst und vor allem nach dem "Menschen" und seiner Geburtlichkeit fragen. In der Ausdrücklichkeit, aus dem Ur -sprung heraus- aus dem er dann die "menschliche-sphären-notwendigkeit" spekulativ! -wie er selber sagt- ableitet und sie dann über drei Bände aber "nachweist" oder auch interpretiert.<br /><br />Dass für mich "fruchtbarste-spekulativste" steht im Band I: Sein "Verdacht", wir seien in der Klausur-in-der-Mutter nicht alleine gewesen. Neben der Mutter ein No-bjekt-das er MIT nennt- habe sich mit mir -dem AUCH- ebenso noch No-bjekt, diesen ersten "idealen-surrealen Raum (die Plazenta) geteilt", der uns dann -mit dem "Drama" der Geburt- als "Blaupause" für alle Neu-Räume alias "Sphären" diene.<br /><br />Ich habe mich aktuell durch 37 seiner Werke -exklusive Videos und Aufsätze- gelesen und eingedacht. Eine "Kurzfassung" :-)) der Sphären könnte in etwa so beginnen: Am Ende der langen Wanderung durch 2500 Seiten, stehe ich vor dem Basislager der Moderne, dessen denkender Spielball ich bin. Als Liebhaber des kurzen Stand-punktes ritze ich über dem Tor meine bleibenden Erkenntnisse der Reise ein:<br /><br />Es möge eintreten, wer eine Erklärung dafür sucht, warum der blinde Wille zum Mehr uns nicht rettet, er uns aber nicht auszutreiben ist. Die Unruhe wird unser Begleiter bleiben: mit oder ohne Yoga.<br /><br />Soviel hatte ich vom Autor gelernt: Der lange Rückblick schafft umsichtige und vorsichtige Ausblicke. Allerdings fand es dieser Satz auch nicht leicht an die Spitze. 2500 Seiten von Peter Sloterdijk auf einen Nenner zu bringen, das grenzt schon an ein Faulspiel. Unterwegs begegneten mir nicht wenige solcher Versuchungen.<br /><br />Deshalb suche ich in meiner Erinnerung nach den Mitbewerbern, die alle nach vorne drängen, um in der ersten Reihe zu landen. Verkündungsbereit blitzen sie immer wieder auf:<br /><br />• Am Anfang war keine Schuld.<br /><br />• Ur-sprünglich warst Du nicht alleine, erinnere Dich. Du bist von Anfang an ein Paarwesen. Das ist deine Mitgift, dein Trost in schweren Stunden.<br /><br />• Suche bei Deinem MIT nach Antworten, den Du im Unglück oft vergisst. Mit ihm findest Du die Kraft ein Sphärenbauer zu bleiben.<br /><br />• Du bist von Anfang an und für immer ein reiches Wesen. Danach tritt in die Welt mit einem Schmunzeln über umtriebiges Leben, das einfach leben will.<br /><br />• Gewöhne Dich daran, dass das Unwahrscheinlichste Wirklichkeit wird.<br /><br />• Wer es zu etwas bringen will, muss sich als Erleichterer tarnen und behaupten die Erleichterung sei nur schwer zu erreichen.<br /><br />• Verwöhnung kompensierte Dein Risiko kein Tier mehr, nicht mehr „Natürlich“ zu sein. Du und Deine Miteinwohner werden mit Rücksicht, Liebe, Hass und Tod bereit sein, Verwöhnsphären aufzubauen, zu verteidigen oder untergehen. Was daran Human ist, wird auf Weltkonferenzen weiter diskutiert. Das Schluss-Kommuniqué lässt auf sich warten.<br />Bis dahin bleibe lieber Optimist.<br /><br />"immer wieder entfachen wir in der antarktis ein feuer<br />für das uns rundum das holz fehlt<br />und<br />immer wieder besteigen wir gipfel<br />für die uns wege und ausrüstung fehlen"phshttps://www.blogger.com/profile/17115711463645150035noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-27470757696763632932021-01-02T18:15:14.944+01:002021-01-02T18:15:14.944+01:00Ein schöner Gedanke, das mit der Arche. An den Sar...Ein schöner Gedanke, das mit der Arche. An den Sarg musste ich auch denken oder besser noch an den altägyptischen Sarkophag. Der ist zwar nicht beweglich, dafür aber in ein System ausgeklügelter Höhlen an ganz speziell dafür vorgesehenen Orten installiert, inklusive verbindender Gänge – so wie ein biologischer Uterus auch.<br /><br />Das ist das Schöne an Sloterdijk: Er ist einer der ganz wenigen zeitgenössischen Philosophen, die es verstehen assoziative Möglichkeitsräume in der Sprache aufzuschließen, die man übertragen und weiterspinnen kann. Der Nachteil daran ist, dass es ein bisschen willkürlich herbeiphilosophiert wirken kann. Ich habe viel von ihm gelesen (die Sphären noch nicht) und das wäre genau meine Frage an ihn als Philosophen: "Wir merken, dass Ihnen das Kreative mindestens so wichtig ist, wie das faktisch belegbare. Woher erkennen wir, dass sich bei Ihren Werken um Philosophie und nicht etwa um Literatur oder Fiktion handelt?"<br /><br />Ich wette, er hätte eine "Weder-noch-Antwort" darauf.Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-14495710329173823152020-12-28T06:35:57.667+01:002020-12-28T06:35:57.667+01:00In „Eurotaoismus“ führt Sloterdijk die Interpretat...In „Eurotaoismus“ führt Sloterdijk die Interpretation der „Modernen Gesellschaft“ als eine kinetische, in der es um Bewegung um der Bewegung willen rund um Bewegungsmaschinen geht, ja weiter aus.Wie schön es ist, im Stau ja nicht alleine zu stehen, geborgen zu sein mit anderen :-) <br /><br />In Band 2 der Spähren greift er dazu nochmals weiter aus:<br />Formen, die es Menschen erlaubt, nicht nur im vagen Sinn Immunität und Rettung zu gewähren, sondern auch im technischen Sinn die Bedingung des Heils und des Überlebens bringt, das zeigt die biblische und außerbiblische Sintfluterzählung und der mit ihr verbundenen Arche-Erzählung.<br /><br />Das Konzept Arche erzeugt den sphärologisch radikalsten Raumgedanken seiner Zeit: Das eine künstlich abgedichtete Innenwelt als einzige mögliche Umwelt für ihre Einwohner werden kann. Selbstbergung und Selbstumgebung einer Gruppe gegenüber einer unmöglich gewordenen Außenwelt. Ein kontextfreies Haus, ein Gebäude ohne Nachbarschaft. Auch wenn es nur Imaginär, eine große Geschichte war. Was auffiel, die Arche hatte kein Ruder, keine Kommandobrücke, zumindest keine Menschlichen. Aber Noas Arche ist zumindest schon ein mechanischer Uterus, indem das Leben sich gegen eine unmütterliche Umwelt behauptet.<br /><br />Mit dem Archebau hat der Konstruktivismus begonnen.<br /><br />Die Entdeckung der Möglichkeit, sich in ein dichtes Innen zurückzuziehen, ist kein europäisches Privileg. Bei den Völkern am Golf von Tonking war die Arche ein Kürbis. Der Südchinesische Kürbis ist noch eine pflanzliche Metamorphose des Mutterschoßes.<br /><br />Mit diesen Erzählungen beginnt die Geschichte als technologische Zeit.<br /><br />Zunächst aber dient die Geschichte der Arche als Erzählung, als Roman, von den Fahrten der monotheistischen Arche durch die Wechselfälle der Zeiten. Zunächst als Arche-Abrahams; in nachägyptischer Zeit als Arche Moses; zuletzt erfolgte der Umbau zur Arche Christi. Immer wird deutlich: Archen entstehen und fahren erfolgreich allein dann, wenn das höchste Allianzprinzip, der absolute Pol, mit an Bord ist.<br /><br />Warum werden Autos von den Kirchen gesegnet? Warum in vielen Autos die Christopherusmedaille? ( Früher zumindest. Heute kommt die Trennung vom göttlichen Steuerman zum Tragen durch autonom gesteuerte Autos.)<br /><br />Aber immer ist für Sloterdijk der Nachbau eines „Uterus“ im Blick wenn es um Formen geht, weil er die These vertritt:<br />Nichts ist im Großen, was nicht vorher im Kleinen „angekündigt“ war. <br />So kommt er auf bergende Räume und Sphären: kleine bis "zu Große".<br />Früher waren es ummauerte Städte, in unserer Zeit ist es das Appartment – und dann auch das Auto. Wenn man weiter schaut ist es auch die Datsche, die Gatenlaube! Und wenn wir sterben? Ist es der „Sarg“, das Grab.Back to the Roots.<br />Der Kreis schließt sich.phshttps://www.blogger.com/profile/17115711463645150035noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-78997276818272674192020-03-13T16:07:45.182+01:002020-03-13T16:07:45.182+01:00Danke für den erweiterten Kontext! Und: Es ist ein...Danke für den erweiterten Kontext! Und: Es ist ein Google Server, der platzt nicht so schnell (und wenn doch, gibt es Redundanzen und wir merken es gar nicht).Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-59667080428538096602020-03-07T14:37:22.866+01:002020-03-07T14:37:22.866+01:00Gerne :)
Wie beschrieben hätte ich noch soooo viel...Gerne :)<br />Wie beschrieben hätte ich noch soooo viel mehr zu erzählen bzw. zu schreiben.<br />"desillusioniert" ist ein gutes Stichwort. Im Grunde ja auch ein anderes Wort für "Ent-täuschung"; Allgemein ja eher negativ assoziert verschafft es, nüchtern betrachtet, aber einen objektiven blickt auf die Fakten. Daher ist es denke ich notwendig das wir in Deutschland endlich alle mal im Bezug auf Autos und die Chancen der Branche endlich ent-täuscht werden ...<br /><br />Es ist aber wie in vielen anderen Branchen auch. Es werden nicht Lösungen für Probleme erfunden und verkauft, was legitim wäre, sondern wes werden Probleme erfunden und (künstlich) Nachfrage erzeugt um einen Grund zu haben etwas zu verkaufen. Daraus entsteht dieser metastasierende Kreislauf von immer größerem Ressourcenverbrauch usw.<br /><br />Ein großer Premiumautomobilhersteller in Süddeutschland lässt gerade eine Testphase für Automechaniker mit anlegbaren Exoskeletten laufen. Der Monteur schlüpft also wirklich wie in SciFi-Filmen (Elysium, Edge of Tomorrow,...) in so eine Apparatur um seine Körperkraft zu steigern und die Belastung auf Knochen und Muskeln zu reduzieren. Grundsätzlich faszinierend und sicher sehr fortschrittlich. Sinnvoller wäre das aber im Nutzfahrzeug/LKW-Bereich und nicht bei einem Hersteller der seine technisch eigentlich sinnlosen 24 Zoll Felgen auf die SUV's schraubt die eh am nächsten Bordstein schrott sind.<br /><br />Weiteres Thema das viel zu denken gibt und zeit das Problem und Lösung häufig das gleiche ist: Wir können alle glücklich und froh über Automobile im Notfall sein. Polizei, Feuerwehr, Notarzt, THW... hätten wir da keine Automobile in allen möglichen Formen und für unzählige Einsatzzwecke wären wir arm dran bei bsp. einem Schlaganfall oder so. Hilft ggf. nur der Hubschrauber, der kann aber nicht überall landen. Allerdings wird die Mobilität dieser Fahrzeuge durch ihresgleichen wieder aufgehoben: Unfähigkeit eine Rettungsgasse zu bilden, Folgeunfälle die durch gaffende Bremser verursacht werden und Vollidioten die Rettungswege sowie Rangierparkverbote blockieren/zuparken aus purer Bequemlichkeit.<br /><br />Es steckt einfach viel "Denkpotenzial" in all diesen Punkten.<br />Leider ist (das weiß ich eben aus fast 20 jähriger Berufserfahrung) die Automobilbranche unfassbar zeitgeistresistent und erzkonservativ. Insbesondere Autohändler- und Häuser haben ein unfassbar dickes Brett vorm Kopf. Lauter Patriarchen (meistens Männer, selten Frauen! Die können es besser!) in Inhaber-geführten kleinen durch Erbschaft in 3. oder 4. Generation erlangten Betriebs-mini-nordkoreas die lieber alles den Bach runter gehen lassen als mal Ihr Ego zu überwinden und zu diversifizieren und Innovationen zuzulassen. Verbissen infantil-pubertär hält man an Traditionen und Methoden fest die schon vor 40 Jahren aufgehört haben wirklich zu funktionieren. "Flache Hierarchien" sind nur lockende Lippenbekenntnisse in Stellenanzeigen, selten tatsächlich vorhanden. <br />Ach, alleine darüber könnte ich ewig schreiben...<br /><br />Brems mich jetzt mal selbst, sonst platzt hier der Server :)<br />Gasthttps://www.blogger.com/profile/11092035986199537115noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-41615514746617436292020-03-04T17:32:13.111+01:002020-03-04T17:32:13.111+01:00Erst einmal dir, lieber Gilbert, vielen Dank für d...Erst einmal dir, lieber Gilbert, vielen Dank für diesen aufschlussreichen Artikel.<br /><br />Und dir auch, lieber Gast, vielen Dank für diese, man möchte fast meinen, Enthüllungen aus dem Inneren der Automobilbranche. Nach dem was ich so sehe, scheinst du wohl aber auch nicht der einzige in dieser Branche zu sein, der diesem Autonarrentum kritisch gegenübersteht: tatsächlich kenne ich einen Automechaniker, der selbst meint, dass ihm eine Welt ohne Autos auch nicht wehtäte, und einen Ingenieur bei einem namhaften Autohersteller, der seinen Anspruch auf einen Dienstwagen nicht wahrnimmt...wegen Parkplatzmangel in seiner Stadt. <br />Du scheinst ja aber fast schon desillusioniert zu klingen, wenn man dich so liest.<br /><br />Ich sage das als ein überzeugter Fußgänger und Bahnfahrer, der selbst noch nie ein eigenes Auto hatte, diese Begeisterung fürs Auto nie so recht verstehen konnte und es eher als eine Schrulle abgetan hat. Dass ihr beide mir das solche Einblicke in fast Abgründe gebt, ist für mich aufschlussreich, aber dann auch schon etwas erschreckend. <br /><br />Zustimmen tue ich auf jeden Fall dahingehend, dass das Auto als Fortbewegungsmittel in Städten eindeutig ausgedient hat. Da brauche ich nur immer bequem an all den geparkten Autos und den Staus vorbeizuflanieren, um das zur Genüge zu sehen. Wer sich den Wahnsinn freiwillig antut, dem ist wohl nicht mehr zu helfen. Alexander_Fnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-25541596890081985362020-03-01T20:04:48.481+01:002020-03-01T20:04:48.481+01:00Ja, na klar nervt das alles total, sehe ich auch s...Ja, na klar nervt das alles total, sehe ich auch so. Fun-fact: Man baut jetzt sogar schon in Diesel SUVs SOundgeneratoren, die sie wie einen V8 Benziner klingen lassen. Das ist echt arm. Ich bin seit Jahren täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit unterwegs und ich muss sagen, dass es einen riesen Unterschied macht, seit die vielen kleinen Turbodiesel unterwegs sind. Man merkt sofort, dass man giftige Luft atmet. Das macht mich richtig sauer, wenn ich an die Industrie und diesen Betrug denke. <br /><br />Ich hoffe, dass mein Sohn später seine tiefenpsychologischen Bedürfnisse woanders befriedigen kann. Dennoch: jetzt als kleiner Junge schon liebt er Spielzeugautos. Wir dürfen gespannt bleiben.Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-69566637812128844352020-02-24T21:11:37.404+01:002020-02-24T21:11:37.404+01:002/2
Das Automobil hat aber seinen Zenit erreicht u...2/2<br />Das Automobil hat aber seinen Zenit erreicht und überschritten. Wir sind längst beim Abstieg. Man will es nur nicht richtig wahrhaben, weil es gute 100 Jahre so gut geklappt hat. In den nächsten Jahren wird es mit Sicherheit eine platzende Spekulationsblase bei Gebrauchtwagen geben, vergleichbar mit den Immobilien in den USA. Das ganze System kannibalisiert sich selbst.<br />Dazu kommt noch das die div. Autohersteller mit ihren hauseigenen Banken über die Finanzierungs- und Leasingverträge mehr (Kapital)Erträge erwirtschaften als mit der tatsächlich (eigentlich) wertschöpfenden Produktion der Fahrzeuge. Am liebsten würden die nur noch die Finanzierung ohne das Auto verkaufen…<br />Nicht nur durch den Dieselskandal, auch unabhängig davon, werden unzählige Gebrauchtwagen in den USA bewusst nicht am Gebrauchtwagenmarkt verkauft damit die Leute gezwungen werden Neuwagen zu kaufen. Das ist wie das Retouren verschrotten beim Onlinehandel... <br />Meine persönliche automobile Leidenschaft war früher riesig. Heute kaum noch vorhanden. Früher ein loderndes Feuer, heute eine glimmende Glut. Ist einfach so. Ich verstehe gut die Begeisterung für durch die spezifische Zündfolge entstehenden Sound eines V8 usw. Habe selbst mal eine Rennlizenz gemacht, div. Runden Nordschleife gefahren. Kann ich nachempfinden. Dennoch gehen mir Autos einfach nur noch auf den Sack: die sind mehr Ballast als Entlastung geworden.<br />Sehen wir es doch einfach endlich ein. Als Sport/Spaßgerät Track/Ringtool am Wochenende schön und gut. Als Fortbewegungsmittel insbesondere in Ballungsgebieten kaum noch zu ertragen. Die Aggressivität nimmt immer mehr zu im Straßenverkehr. Zu viele Menschen auf zu wenig Raum. Dann die ganzen Drecks-SUVs die alle Gelände können es aber nie sehen. Man sucht zum Teil länger einen Parkplatz als die Fahrzeit zum Ziel gedauert hat und zahlt für den Parkschein mehr als fürs Busticket ... es ist Absurd!<br />Mir würde noch sehr sehr viel mehr dazu einfallen, spezifischer, genauer...<br />Alleine die Tatsache das der Hersteller mit dem Dieselskandal Abgaswerte manipuliert hat um letztendlich Entwicklungskosten zu sparen aber gleichzeitig Ingenieure und Techniker beschäftigt um Lautsprecher in den Auspuff zu bauen (!) um künstlich den oben von mir angesprochen "Sound" zu designen ist kaum zu ertragen und sag viel über den ganzen Irrsinn rund um das Automobil aus.<br /> Aber ich denke das reicht erst mal ;)<br />Gasthttps://www.blogger.com/profile/11092035986199537115noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-42258152076372358362020-02-24T21:11:06.961+01:002020-02-24T21:11:06.961+01:001/2
Ideen und Gedanken dazu hätte ich mehr als hi...1/2<br /><br />Ideen und Gedanken dazu hätte ich mehr als hier Kapazität ist :)<br />Es ist nur alles viel zu Komplex und vielschichtig als das ich das in Form eines Kommentares darstellen könnte. Tiefen-psychologisch hat das Automobil sicher viel Bedeutung jedoch je nach Kultur, Land, Entwicklungsniveau, Wohlstand etc. sehr unterschiedlich. Ich würde aber nicht so weit gehen das es schon eine anthropologische Dimension hat. "Das Rad" als Erfindung bestimmt, aber nur das Auto?! Das geht mir zu weit.<br />Global betrachtet ist das Automobil ein Wirtschaftsfaktor der sowas von "Too Big Too Fail" ist. In Deutschland ja ganz besonders. Wir erkennen überwiegend die Irrsinnigkeit aber eben auch die Nachteile des Verzichtes, weil dann jeder 5. Arbeitsplatz verloren oder irgendwie aufwendig "rumgebastelt" werden müsste.<br />Es ist irgendwie so wie wenn wir auf dem Ast sitzen und sägen, obwohl wir wissen, wir stürzen ab ... aber wir rechtfertigen das sägen mit "Ja, aber muss doch sein. Ich verdien doch meinen Lebensunterhalt damit usw."<br />Das Problem rund um das Auto ist weniger das ganze unmittelbare emotionale, bequeme, Chrom, Status, Statussymbol etc. ... das sind alles so viele Partikularinteressen wie es Menschen gibt. Es ist diese völlig konstruierte geschaffene Abhängigkeit.<br />Henry Ford hat damals den Leuten die das T-Modell an den ersten Fließbändern gebaut haben besonders hohe Löhne gezahlt, damit diese sich selbst auch das Auto kaufen konnten. Dadurch wurde alles gepusht ... (heute hat die Wirtschaft eher eine gegenteilige perverse Nachhaltigkeit entwickelt im Niedriglohnsektor damit Leute nur wenig Geld für billige Waren haben, insb. Nahrung usw. ... aber anderes Thema)<br />Autokonzerne haben dann schon recht früh Straßenbahngesellschaften aufgekauft und zerschlagen damit Busse und Autos gekauft werden. Machte damals schon keinen Sinn, aber man konnte halt Geld verdienen. <br />Gasthttps://www.blogger.com/profile/11092035986199537115noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-14714900128010078142020-02-23T17:32:35.106+01:002020-02-23T17:32:35.106+01:00Hallo lieber Gast und vielen Dank fürs Kommentiere...Hallo lieber Gast und vielen Dank fürs Kommentieren und ausführliche Darstellen der Vernunftgründe gegen das Auto.<br /><br />Die Pointe meines Artikels (oder vielmehr der Gedanken Sloterdijks, die ich hier darstelle) ist ja aber gerade, dass wir all diese Vernunftgründe kennen und ihnen sogar zustimmen und trotzdem nicht aufs Auto verzichten. Und zwar aus den tiefenpsychologischen und vielleicht sogar anthropologischen Gründen, die ich im Artikel darstelle. <br /><br />Ideen und Gedanken dazu?Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-21974038573455641372020-02-22T19:48:57.205+01:002020-02-22T19:48:57.205+01:00Dieser ganze "Automobilismus" ist totale...Dieser ganze "Automobilismus" ist totaler Irrsinn. Das sage ich als jemand der viele Jahre in und mit der Branche arbeitet und damit bewusst in die Hand beißt die ihn füttert denn ich lasse nicht zu das ökonomische Zwänge meine Meinung beeinflussen.<br /><br />Früher war ich selbst ein "Petrolhead" und hatte eine hohe, wenn nicht schon fast obsessive Begeisterung für Automobile. Mit den Jahren hat sich aber die Vernunft durchgesetzt. Warum nennen wir sie FAHRzeuge, wenn diese im schnitt 23 von 24 Stunden am Tag Nutzlos rumstehen und Platz kosten? STEHzeuge wäre passender.<br />Warum verdienen wir Geld um ein Auto zu kaufen und zu unterhalten das wir häufig nur brauchen um dahin zu kommen wo wir dieses Geld verdienen? Insbesondere in den Zeiten wo es technisch schon längst möglich wäre wesentlich mehr im Homeoffice zu arbeiten. Es gibt immer weniger klassische Arbeitsplätze die physische Präsenz an einem bestimmten Ort benötigen. Der Präsentismus ist allgegenwärtig. Nun könnten man auch annehmen das bewusst auf dem Land Deutschland kaum schnelles Internet angeboten wird ... weder per Funk noch per Kabel ... damit eben viele Leute mit dem Auto pendeln MÜSSEN und die Automobilbranche nicht zu gefährden usw.<br /><br />Auto fahren macht in bestimmten Situationen sicher Spaß; die Geschwindigkeit, die Kontrolle usw ... aber als Fortbewegungsmittel wird es immer bekloppter. Wir stehen nicht im Stau, wir sind der Stau. WIR sind selbst schuld, nicht alle anderen. Fast jedes Auto hat 5 Sitzplätze. Besetzt ist der einer. Mehr Fahrgemeinschaften, Weniger bis gar kein Stau! Aber nein ... der Frust bleibt wegen der Bequemlichkeit des eigenen privaten Raums ... im Stau. Während man auf der Autobahn häufig zur gleichen Zeit die anderen gleichen Leute zur gleichen Zeit in der gleichen beknackten Situation sieht. Täglich grüßt das Murmeltier ...<br /><br />Elektromobilität ändert nichts wenn wir nicht die Anzahl der Fahrzeuge massiv reduzieren. Außerdem die soziale Frage: an die Tankstelle kann und muss jeder fahren; vor der Zapfsäule sind alle gleich. Aber E-Autos sind für privilegierte mit eigenem Haus und Garage und Steckdose usw. im Plattenbau kann nicht jeder ne Kabeltrommel zum Parkplatz werfen, sofern er überhaupt einen findet.<br /><br />Mittel bis Langfristig wird sich das Thema aber eh erledigen: Autonomes fahren in Kombination mit KI und Schwarm-Intelligenz werden selbst gefahrene Autos so selten machen wie heute die gelegentlich sichtbaren Pferdekutschen. Es wird sein wie ein Aufzug; einsteigen, ziel wählen, ankommen und aussteigen ... alles perfekt, effizient und effektiv abgestimmt und genutzt. Gut zu sehen in den Filmen "Minority Report" mit Tom Cruise oder "I, Robot" mit Will Smith. <br /><br />Der Fetisch Auto ist aber wir der sonstige Waren-, Marken-, und Wachstumsfetischismus ein Symptom dieser "erlernten Hilflosigkeit" oder des "Stockholmsyndroms" zu Geld, Marktwirtschaft, Erwerbsarbeit und Lohn: Wir sind irgendwie völlig unfähig geworden uns eine Welt vorzustellen die ohne das alles funktioniert. Obwohl wir hundert, ach was, tausende Jahre so gelebt haben... Als Jäger und Sammler und dann eben als Bauern usw. Subsistenzwirtschaft! Suffizienz!<br /><br />Aber leider gibt selbst es selbst in der einst so schön progressiven Welt von Jean Luc Picard plötzlich wieder Jobs, Geld, Werbung und den ganzen kapitalistischen Scheiss der Roddenberrys Vision eigentlich ohne dies eben so sympatisch gemacht hat. Aber Autos gibts da auch nicht. Wozu auch, wenn man Beamen kann :)Gasthttps://www.blogger.com/profile/11092035986199537115noreply@blogger.com