tag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post8661050084437887381..comments2024-03-16T03:40:26.265+01:00Comments on Geist und Gegenwart: Wir spüren die Monstren des Fortschritts im NackenGeist und Gegenwarthttp://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comBlogger17125tag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-54434677496847129112018-03-26T07:27:22.405+02:002018-03-26T07:27:22.405+02:00Ich verlange nicht beide extremen Positionen gleic...Ich verlange nicht beide extremen Positionen gleichzeitig! Sondern ein Gleichgewicht, wie es geschrieben habe. Denn meiner Auffassung nach, sind es doch die Absolutismen, die die Monstren erschaffen. Anonymoushttps://www.blogger.com/profile/14332569632520820991noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-69083904872776177062018-03-25T19:35:41.143+02:002018-03-25T19:35:41.143+02:00Danke für den Kommentar!
Nein, wäre es nur Kritik ...Danke für den Kommentar!<br />Nein, wäre es nur Kritik an der Moderne, dann wäre es in der Tat nichts Neues. Neu ist die Erkenntnis, dass wir bisher immer unter den zwei parallelen Prämissen der "Reinigung" und der "Hybridisierung" modernisiert haben und dass diese Form der Modernisierung zwangsläufig zu einem Ende kommt. Da ist erst mal noch nichts Moralisches dabei. <br /><br />Neu ist die Idee, ein "Parlament der Dinge" ins Leben zu rufen, in dem man unter Rücksicht auf Reinigung und Hybridisierung alle Implikationen für Menschen und "Nicht-Menschen" durchspielt und dann unter Rücksicht auf die Interessen aller das beste raushandelt. <br /><br />Nebenbei: In Ihrem Satz "Dabei brauchen wir einen geeigneten Wertemaßstab,der uns hilft die Moderne zum "Wohle" aller Menschen zu gestalten" kommen SIe ja gerade mit der "moralischen Sichtweise" ("Wertmaßstäbe), die Sie gerade noch ausschließen wollten. Ich halte das nicht für falsch, was Sie am Ende sagen. Aber rein logisch können Sie nicht beides verlangen: Moral und Verzicht auf Moral. Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-30720457446120373472018-03-25T10:10:12.062+02:002018-03-25T10:10:12.062+02:00Ich halte diese Thematik für nichts Neues, seit de...Ich halte diese Thematik für nichts Neues, seit der Industrialisierung gab es Kritik an der Moderne. Den Begriff Moderne möchte ich dabei anders auf-fassen, als ein Wirken auf bisher nicht da gewesene Weise, ob effizienter oder "besser" ist doch die Frage. Aber es ist eine Illusion zu glauben, wir könnten damit aufhören, die Dinge anders zu machen, auch das ist Natur im Sinne der Darwinschen Evolutionstheorie. Es ist nicht falsch, sich über die möglichen Folgen Gedanken zu machen, aber dies bitte nicht aus einer moralischen Sichtweise bewerten, sonst landen wir beim Garten Eden und dem Sündenfall. Aber ganz unethisch dürfen wir auch nicht werden. Die Aufgabe liegt darin bei der heutigen Geschwindigkeit der Veränderungen, das Gleichgewicht zu wahren, denn dies schafft Vertrauen in die Zukunft. Dabei brauchen wir einen geeigneten Wertemaßstab,der uns hilft die Moderne zum "Wohle" aller Menschen zu gestalten.Anonymoushttps://www.blogger.com/profile/14332569632520820991noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-13584851013133924232016-06-27T22:45:06.348+02:002016-06-27T22:45:06.348+02:00Ja, das hat man in linker Theorie auch "Entfr...Ja, das hat man in linker Theorie auch "Entfremdung" genannt (zumindest in einer ihrer zahllosen Ausprägungen). Wenn ich Latour richtig verstehe, dann sind die Rückkopplungen innerhalb dessen zu finden, was er "Netzwerke" nennt.Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-25787565862603919672016-06-13T18:31:41.522+02:002016-06-13T18:31:41.522+02:00Wenn man Cyborg nicht ausschließlich als Wesen mit...Wenn man Cyborg nicht ausschließlich als Wesen mit implantierter Technik versteht, sondern weiter gefasst als Wesen, das ohne Technik nicht überleben kann, und wenn man den Beginn der Technik mit der Beherrschung des Feuers identifiziert, dann ist der Homo sapiens von allem Anfang an ein Cyborg, denn der Homo sapiens hat die Kaltzeiten innerhalb der Eiszeit höchstwahrscheinlich dank dieser Fähigkeit des Feuermachens überlebt. Schon um 120.000 v. Chr. hat der Homo sapiens Birkenpech hergestellt, sozusagen den ersten künstlichen Klebstoff erfunden.<br /><br />Wenn ich mir Natur, Kultur, Technik in dieser vernetzten Denkweise vorstelle, fehlt hier noch ein Punkt, nämlich die Rückkopplungseffekte. Ein Beispiel: um über das Verhalten von Atomen Aussagen machen zu können, musste im 19. Jh. erst die statistische Mathematik erfunden werden. Statistiken spielen heute in unserem Denken eine herausragende Rolle. Ein Großteil unserer menschlichen Aktivitäten wird heute statistisch erfasst, Tendenz steigend. Ob es um die Wirkungsweise eines Medikaments, um Konsumverhalten, um Berechnung der Rente geht, überall wird auf Statistiken zurückgegriffen. Statistiken reduzieren jedoch das Individuum auf den Massenmenschen. Dass wir uns heute als Massenmenschen erfahren, ist nicht nur eine Folge der Bevölkerungsexplosion, sondern auch der wissenschaftlichen Denkweise, mit der zunächst Atome erforscht werden. In dem Maße, wie die Technik die Natur inkl. Mensch umgestaltet, verändert sie auch den Wesenskern oder das Selbstverständnis desjenigen, der die Technik erfunden hat und benutzt.<br />Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-44013375144089919522016-03-21T18:11:52.465+01:002016-03-21T18:11:52.465+01:00Ich glaube, diese Technik-Skepsis gab es schon imm...Ich glaube, diese Technik-Skepsis gab es schon immer. Früher haben Leute gesagt: Was soll ich mit diesen neumodischen Glühbirnen, ich habe doch eine Petroleumlampe und das fließt kein geheimnisvoller "Strom" durch, der mich umbringt, wenn ich damit in Berührung komme. Jetzt sagen wir eben: Wir brauchen doch nicht wischen, wir haben Lichtschalter. Oftmals ist es gar nicht dieser Erstnutzen, der revolutioniert, sondern Sekundärfolgen (z.B. die bis in die Dunkelheit ausgedehnte menschliche Betriebsamkeit oder vielleicht die Energiegewinnung aus Licht?). Das Wischen zum Lichtanschalten ist vielleicht interessant und bequem, aber was wird aus dem Wischen, wenn wir bald alles nur noch mit Gesten machen und nichts mehr anfassen? Welche Revolutionen setzt das in Gang?<br /><br />Vielleicht sollten wir einfach anders Denken, als immer in dieser Dichotomie ich (der Mensch) hier und die Technik dort. Wir sind ja sozusagen Cyborgs. Ohne Technik wären wir nicht die Menschen, die wir jetzt sind. Technik und Mensch verschmelzen zunehmend, nicht erst durch Google Glass, sondern schon durch Hightech-Turnschuhe oder die Insulin-Pumpe, die dem diabeteskranken Sohn meines Freundes ein relativ angenehmes Leben ermöglicht. <br /><br />Das sind nur so Gedanken zur Aufhebung von Mensch vs. Maschine. Auf jeden Fall gibt es auch "böse" Technik und überflüssige und ablenkende und alberne usw.Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-31358856144662877952016-03-21T13:44:48.367+01:002016-03-21T13:44:48.367+01:00Ich finde es in Ordnung, dass die Entwicklung der ...Ich finde es in Ordnung, dass die Entwicklung der Natur getrennt von menschlicher Entwicklung abzulaufen scheint. Aber nicht so getrennt, dass der Mensch die Natur ersetzt. Diese übertriebenen technischen Innovationen. Brauche ich das wirklich? Sind das meine Bedürfnisse? Ich empfinde diese Innovationen als teilweise völlig überzogen, in einer Weise, dass Abziehbilder erschaffen werden, für die der Mensch einfach keinen Bedarf hat, meint aber, einen haben zu müssen. Und bei dieser Mannigfaltikeit kann ich nur noch nach Instinkt antworten, dass ich mich überrollt fühle. Ich ertappe mich immer häufiger, das ich sage: Was für ein Quatsch, ich könnte sofort drauf verzichten. Aber dann habe ich auch später festgestellt, dass aus einen Nein ein Ja geworden ist. Es muss die Möglichkeit bestehen, auf einen Zug aufzuspringen, aber auch wieder auszusteigen oder vielmehr sowohl als auch. Aber es scheint immer mehr zwingend zu werden. Man muss aufspringen, es gibt keine andere Formen mehr als zu allem Ja und Amen zu sagen. Das Rad dreht sich von alleine in eine eindimensionale Richtung. Ich finde, das ufert aus. Es kann nicht sein, dass der einzige Fortschritt nur noch technische Innovationen sind. Ich kann da nicht mehr Schritt mit halten. Keine Frage, dass es sehr gute Mittel sind, die auch faszinieren können und großen Nutzen haben. Ist es heute eine existentielle Frage, ob ich morgens beim Aufwachen erst einmal in die Luft wische, um damit das Licht anzuschalten, oder ob ich ein paar Schritte zu Fuß gehe und einfach den Lichtschalter betätige? Die Wischer sind die Kunden von morgen und auf der anderen Seite entsteht doch das soziale Elend gerade dadurch, dass durch diesen Fortschrittswahn die Abgehängten niemals Kunden von morgen sein werden. Die haben momentan ganz andere Sorgen und Bedarfe. Bei dieser Hochtechnologie bräuchte man sich doch eigentlich diese Fragen gar nicht zu stellen. Aber da entstehen ja die Kämpfe, dass in den Flüchtlingsfragen sich Fragen auftun, dass die Armut schon existiert und noch weitere neue Armut entsteht, was ja zu den "Unruhen" führt. Bei diesem technischen Luxus, der unaufhörlich neu entworfen wird, dürften eigentlich solche Existenzgrabenkämpfe erst gar nicht aufkommen. Tun sie aber trotzdem unaufhörlich weiter. Also diese Fragen, wohin fließt der ganze Segen? Doch eindimensional immer zuerst in die Technik und Forschung. Also Technik, Technik und noch einmal Technik. Das ist die Einfalt, wo man meint es sei Vielfalt. Sicher: Die Vielfalt in der Technik ist jetzt schon grenzenlos. Man denkt über die Folgen nach, dass man erst auf längere Sicht "prüfen" kann. Aber man "prüft, evaluiert, forscht" im Bereich der Technik. Etwas anderes geht nicht mehr, die Dimension, die Richtung ist wie festgebacken. Ich muss allerdings zugeben, es übersteigt eben mein Verständnis in welche technischen Ausrichtungen das alles noch mündet. Ich bin nur laienhafte Mitläuferin und Beobachterin und der Schrecken und auch das Lachen, weil es mich manchmal etwas albern anmutet, wechseln sich ab.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-65134660955518704412016-03-21T13:44:01.291+01:002016-03-21T13:44:01.291+01:00Ich glaube, dass die Natur auf den Menschen nicht ...Ich glaube, dass die Natur auf den Menschen nicht angewiesen ist, aber der Mensch auf die Natur. Sollte man Mensch und Natur als Gegensatzpaare sehen, entsteht die Frage, ob der Mensch die Natur zerstören kann? Selbst wenn der Mensch das im Ernst wollte, habe ich die Auffassung, dass es in diesem Wettrennen keinen Gewinner oder Verlierer gibt. Die Natur bleibt als unabhängige "Kraft" bestehen. Die Natur hat ihre eigene Wandlungsfähigkeit. Selbst wenn vorübergehend nur mal noch Kakerlaken existieren sollten, entwickelt sich auch daraus wieder etwas eigenes natürliches Neues. Die Kakerlake wird sich nicht fragen, wo der Mensch geblieben ist. Der Mensch muss sich schon selbst fragen, was aus ihm werden soll. Und wenn er sich überflüssig gemacht hat, wenn er sich mit abgeschafft hat als dass was den Menschen als Geistwesen ausmacht, dann kommt mein Verstand an seine Grenzen, weil ich dann den mir bekannten menschlichen Verstand verloren habe. Was hat die Natur (Bäume, Gräser etc. für einen Verstand?) Einen anderen eben. Es ist mir auch egal. Natur kennt auch keine Bedürfnisse nach Sinn oder Sprache. Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-15255711876477077582016-03-20T15:04:15.620+01:002016-03-20T15:04:15.620+01:00"Wenn ich Bruno Latour richtig verstehe, dann..."Wenn ich Bruno Latour richtig verstehe, dann will er in einer Art Gesamtschau der Dinge und ihrer Zusammenhänge den historisch erreichten Fortschritt bewahren und fortführen, ohne eine lebenswerte Zukunft zu riskieren."<br />Wie soll solch eine Gesamtschau zu bewerkstelligen sein? Die Moderne musste ja auch immer nachträglich lernen, welche Konsequenzen im einzelnen entstanden. Manche Konsequenz wird man auch jetzt noch nicht wissen, sondern erst dann, wenn sie uns vor die Füsse fällt. Wissenschaft zeigt uns ja, wie komplex Leben ist und zwar beginnend von den kleinsten Bauteilen über die Zellen bis hin zum biologisch "Großen". Es zeigt sich ja mit Fortschreiten der Wissenschaft, wie komplex alles ist, komplexer als je gedacht.<br />Dagegen steht die Mär (oder Auffassung), daß Natur mit allem zurechtkommt. So gibt es Bakterien, wie Claudia erwähnte, die von Plastik leben können. Überhaupt gibt es einige Organismen, die sich an sich lebensfeindliche Substanzen zunutze machen können. Ja, es gibt diese Grundsatzanpassungsmöglichkeit, aber mehr im Kleinen und Unscheinbaren und nicht auf Kommando.<br />Ich würde gerne in die Zukunft schauen: Ob die Menschheit in 100 Jahren noch existieren wird? Sicher schon, aber immer noch steil aufsteigend oder schon um die nackte Existenz kämpfend?<br />Gerhard<br />Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-62981317577540200542016-03-16T19:45:44.593+01:002016-03-16T19:45:44.593+01:00Danke für den Hinweis auf die "Transformative...Danke für den Hinweis auf die "Transformative Literacy"!<br /><br />Diese Entwicklungen, die nebeneinander geschehen, ohne sich zu berühren ist meinem Verständnis nach genau das, was Latour meint. Die technologische Entwicklung mit ihren Clouds und Humoiden wäre ein Beispiel für die "Hybridisierung" und die interagiert natürlich mit der sozialen Wirklichkeit, ohne dass das aber bewusst geschieht oder gesteuert wird, weil die hier genannte "Reinigung" diese zwei Sphären so gründlich von einander trennt. <br /><br />Die aufklärerische Moderne hat alles dazu getan, dass diese Reinigung so sehr zu unserem Selbstverständnis gehört, dass wir Schwierigkeiten haben, die Beziehungen überhaupt zu sehen.<br /><br />Wie kommen wir zu dieser Übersetzungskompetenz?Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-20834441353680024312016-03-16T16:43:41.581+01:002016-03-16T16:43:41.581+01:00Eine Sichtweise der Netzwerkwissenschaften, des ve...Eine Sichtweise der Netzwerkwissenschaften, des vernetzten Begreifens beschreibt Uwe Schneidewind als "Transformative Literacy"<br />http://wupperinst.org/info/details/wi/a/s/ad/2260<br />Ein solches Grenzen überschreitendes Verstehen werden wir in einer Gesellschaft der "verteilten Intelligenzen" (Armin Nassehi) auch immer stärker brauchen; wir leben in einer Welt, in der nicht"nur" Kultur und Natur vermeintlich Antipoden sind, sondern in der auch Entwicklungen nebeneinander geschehen, die sich teilweise nicht berühren. Wie bspw. die technologische Entwicklung mit ihren Clouds und Humoiden, daneben die soziale Wirklichkeit mit einem zunehmend diversifizierteren und polarisierten Verständnis von Wirtschaft, Arbeit und Sinn, und die Welt der organisational gebündelten Konzernmächte, die eigene Gesetzmäßigkeiten generieren. Wir brauchen Übersetzungskompetenz.Anonymoushttps://www.blogger.com/profile/00692570216109586654noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-11291351403244886142016-03-16T08:27:30.011+01:002016-03-16T08:27:30.011+01:00Danke für deinen tollen Kommentar (übrigens kannst...Danke für deinen tollen Kommentar (übrigens kannst du so viel schreiben, wie du willst, das Feld ist unbegrenzt ;)<br /><br />Eine Debattenkultur wäre vielleicht das Minimum dessen, was möglich ist. Latour geht es um eine ganz neue Sichtweise in der Moderne, eine die die Trennung zwischen Natur und Kultur effektiv beseitigt, eine in der nicht Naturwissenschaftler unter sich oder gegen "Geisteswissenschaftler" debattieren, sondern eine in der es nur so etwas wie "Netzwerkwissenschaften" und "systemtheoretische" Geselschaftswissenschaftlen gibt. Kultur soll hier also nicht als "schöne Kultur" verstanden werden, sondern als Zivilisation.<br /><br />Leider aber hast du völlig Recht, denn im Moment scheinen wir in den Gesellschaften nicht einmal die minimal erforderlichen Debatten hinzubekommen, denn alle sind irgendwie polarisiert: Entweder Donald Trump oder Bernie Sanders. Entweder Flüchtlingshelfer oder Pegida. Gibts noch "moderate" Kräfte, die dann Debatten auch moderieren können? Schwer im Moment.Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-77827368994833604302016-03-15T22:44:00.975+01:002016-03-15T22:44:00.975+01:00Sicher gibt es solche Dinge und das würde auch Lat...Sicher gibt es solche Dinge und das würde auch Latour nicht abstreiten, vielleicht würde er es dieser Saturierung zuschreiben. Das ist ja nichts, was wir von einen auf den anderen Tag plötzlich anders machen. Latour denkt hier eher in größeren Zeitabschnitten. Er stellt die westliche Technik-Moderne zum Beispiel Naturvölkern gegenüber, die in kleinen Schritten zwar auch "hybridisieren", aber keine klare Trennung von Natur und Kultur machen. Vereinfacht gesagt ist der Effekt, dass alles Technische dann auch Magisch ist und somit immer die ganze Gesellschaft betrifft. Zu viel "Einflussnahme" ist dann z.B. aus Angst vor den "Göttern" oder "Geistern" ausgeschlossen, weshalb es nie zu solch einem Fortschrittsschub kommt.<br /><br />Seine Darstellung ist also eher eine Antwort auf die Frage "Wie konnte es dazu kommen?" und "Wie nun weiter?"<br /><br />Die Frage zum Bakterium ist wirklich schwierig, denn es mag ja Natur sein, aber wenn wir nicht hybridisieren könnten, dann würden wir dieses Stückchen Natur nie soweit technisieren können, dass wir es gezielt zum Einsatz brächten. Also ich sage "Hybrid" :)Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-9998373883202592442016-03-15T17:22:45.619+01:002016-03-15T17:22:45.619+01:00Ja - aber stimmt denn das? (Hab auch den Artikel n...Ja - aber stimmt denn das? (Hab auch den Artikel nochmal gelesen) <br /><br />Gab und gibt es nicht das weite Feld der Technikfolgenabschätzung? Die "Umweltverträglichkeitsprüfungen"? Klar, das sind keine beliebten Praktiken, aber sie sind ja doch ein "Zusammendenken". Die ganze grüne Bewegung, der Umweltschutz - all das ist doch eine Reaktion auf die "Sättigung mit Hybriden" - oder etwa nicht?<br /><br />Neulich hat man ein Bakterium entdeckt, das PET-Plastik abbauen kann, langsam zwar noch, aber erfolgreich spaltet es mittels bis dato unbekannter Enzyme das PET in ungefährliche Stoffe auf, die sogar wieder aus Ausgangsmaterial zur Erdöl-freien Produktion neuer PETs genutzt werden könnten - irre! Da es PET erst 70 Jahre gibt, stellt sich die Frage, ob das eine "schnelle natürliche Evolution" sei. Ist das Bakterium im Sinne dieses Artikels ein "Hybrid" oder noch Natur, weil nicht von uns hergestellt?<br /><br />http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/wissenschaft_nt/article153176664/Plastik-fressendes-Bakterium-entdeckt.htmlClaudiaBerlinhttp://www.claudia-klinger.denoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-82126756417359834782016-03-15T14:23:22.426+01:002016-03-15T14:23:22.426+01:00Komisch, jetzt habe ich die zweite "Stecknade...Komisch, jetzt habe ich die zweite "Stecknadel im Heuhaufen" gefunden, war aber gar nicht meine Absicht. Gestern ging es mir nämlich um eine Debattenkultur. Nach einer "Dritten Kultur", die ja eine Debattenkultur sein könnte, sehne ich mich. Alles schon mal da gewesen, ich weiß.<br />Aber warum sollte man sich mit einer Gefahr beschäftigen und andere warnen wollen, die es nicht hören möchten, weil sonst keine Vision oder ein gutes Angebot winkt. Was läuft falsch an den Debatten (gut dass es noch welche gibt), dass sie keinen Spaß mehr machen, weil man auch der Debatte überdrüssig ist? Wir treiben immer noch Fragen vor uns her, haben auch die Antwort, aber die Antwort schmeckt nicht. Die Antwort heißt nämlich auch, dass es keine Lösung gibt. Wer das noch behaupten möchte oder ernsthaft versuchen möchte, ist entweder ein Narr oder naiv. Die Probleme müssen geradezu auf möglichst lange Sicht gelöst werden, sonst macht man sich zum Narren. Einfach nur schöne Kultur? Was soll das. Es muss ein schweres Kaliber sein. Sonst ist man nur ein Luftikus. Wenn die Probleme nur schwer genug sind, kann man immer auch ein Stück weit Verantwortung abgeben. Eine leichte Last trägt man, eine schwere kann man delegieren, an die Besten. Und wenn die es nicht schaffen kann man klagen. Die große Enttäuschung der Menschheit oder eine erzwungene Kopf hoch Manier. Dazwischen ist Desinteresse? Denn der vielen Ratgeber ist ein großer Teil auch überdrüssig. <br />Die Menschen sind entweder in Watte gepackt oder ausgehungert. Ich möchte so nicht denken, aber ich glaube, so denken viele, insgeheim natürlich. Und Vorwürfe machen ist nicht konstruktiv. Der Text ist übrigens gut. Deswegen schreibe ich schon zu viel und das Feld ist begrenzt. Dank und GrußAnonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-43950339683295389852016-03-14T23:18:18.837+01:002016-03-14T23:18:18.837+01:00Ich weiß, das ist kompliziert und es ist bereits e...Ich weiß, das ist kompliziert und es ist bereits eine Aufteilung. Der erste Teil war der zu <a href="http://www.geistundgegenwart.de/2016/03/liebe-zum-objekt.html" rel="nofollow">Harman</a>, der zweite ist das hier zur ersten Hälfte von Latours Buch und der dritte Teil kommt, wenn ich mit dem Buch durch bin.<br /><br />Um den obigen Text im Kern zu verstehen, muss man vor allem das hier begreifen:<br /><br /><i>Wir westlichen Menschen haben immer Reinigung (also Natur und Kultur theoretisch auseinander gehalten) und Hybridisierung (Natur und Kultur praktisch vermischt) praktiziert, aber wir haben nie die Beziehungen zwischen Reinigung und Hybridisierung explizit gemacht. Dadurch wurden die Interaktion von Gesellschaft und Technik ausgeblendet und die verursachten Probleme verdrängt. Die haben sich jetzt so aufgehäuft, dass sie nicht mehr ignoriert werden können.</i><br /><br />Sehr vereinfacht, aber das geht und ist nachvollziehbar, oder? Geist und Gegenwarthttps://www.blogger.com/profile/09734004134678739065noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7288310468234093504.post-45969249663829610212016-03-14T02:35:19.142+01:002016-03-14T02:35:19.142+01:00Ein hochspannender Text - den muss ich mehrmals le...Ein hochspannender Text - den muss ich mehrmals lesen! So viele Dimensionen und Implikationen... Engagierte Philosophierende sollten vielleicht darüber nachdenken, sowas in mehrere Artikel aufzuteilen. :-)<br /><br />Jetzt deshalb nur zu einer Marginalie:<br /><br />"Folgekosten"<br /><br />Diese kann man ehrlicherweise nur wirklich beurteilen, wüsste man genau Bescheid über die Folgekosten des "Nicht Tuns" - und dazu fehlt die Gesamtschau (Konsens über das, was ist) und die Einigkeit über das angesagte Handeln.<br /><br />Was passiert, hängt also davon ab, wer besser Gefahren und Chancen bzw. heute vermehrt "Gefahrenabweht" kommunikativ erfolgreich vertritt.<br /><br />ClaudiaBerlinhttp://www.claudia-klinger.de/digidiary/noreply@blogger.com