Atmen und zu Bewusstsein kommen
Ich komme gerade von meinem zweiten Yoga Retreat dieses Jahr zurück. Zuvor hatte ich noch nie Yoga gemacht. Ich war einfach neugierig und schon nach dem ersten Retreat stand fest, dass ich das weiter verfolgen werde. Denn neben der körperlichen Wohltat, hat mir das konzentrierte Atmen, Dehnen und Ruhen auch mental gut getan. Von den Begegnungen mit anderen interessanten Yogis ganz zu schweigen.
Als ich zum Ende einer Session so entspannt auf der Matte lag und die Yogalehrerin meinte, ich solle meinen Geist leeren, wurde ich philosophisch neugierig. Das stand dem Ziel der Übung (ein leeres Bewusstsein) ganz entgegen. Um meinen Geist zu leeren, solle ich auf meinen Atem achten. Das ist natürlich selbst etwas widersprüchlich, dachte ich, denn wenn ich auf meinen Atem achte, ist ja genau das das Objekt meines Bewusstseins. Und dann ist es nicht leer. Aber ich wollte nicht kleinlich sein, denn es ging ja um eine Übung und da braucht man manchmal Krücken.
Später dann schien mir das Reden von einem leeren Bewusstsein noch rätselhafter, ja widersprüchlich, denn wenn nichts im Bewusstsein ist, dann ist mir nichts bewusst und dann ist es kein Bewusstsein. Die Metapher vom Spiegel, der auch dann ein Spiegel ist, wenn er nichts reflektiert, half mir hier nicht. Denn das Bewusstsein ist kein Gegenstand, der irgendwo rumsteht, sondern zeichnet sich gerade durch Bewusstwerdung von etwas aus. Was meint meine Yogalehrerin denn mit "Bewusstsein leeren"?
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| Was ist das Bewusstsein? (Foto von Maksim Goncharenok, Lizenz) |








