3. Juni 2013

Blogstöckchen: This is how I work

Kettenblog, auch mal eine Idee! Heißt jetzt Blogstöckchen, also so wie beim Staffellauf oder Apportieren. In Gang gesetzt von Isabella Donnerhall. Man erfährt dabei, wie es andere machen. Find ich gut. Das Stöckchen zugeworfen hat mir Svenja Hofert. Vielen Dank dafür, ich nehme es gerne auf und reiche es am Ende weiter. Mal sehen, was daraus wird. Aber jetzt zu den Fragen: Was für ein Blogger bin ich, wie arbeite ich, was sind meine Werkzeuge, wo kommen die Ideen her, was treibt mich an und was ist der beste Rat, den ich je bekommen habe?

I keeel you!
Bloggerstöckchen-Tipp: Hundebilder funktionieren immer! (CC 2.0: I keel you!)

Blogger-Typ

Besessener Blogger, Philosoph. So lange ich zurückdenken kann, habe ich gekrakelt und dann geschrieben und das Internet war ein Segen für mich, all das rauszulassen. Ab 2000 hatte ich meine erste Literaturwebsite und meine eigenen Log-Bücher (wie ich sie damals noch nannte) online. Seit 2010 dann Geist und Gegenwart mit jetzt 300 Artikeln. Das sind im Schnitt 2,14 pro Woche.

Gerätschaften digital

Mein Hauptgerät ist ein kleiner Lenovo X200 auf dem Ubuntu läuft. Dann noch ein Chromebook und ein Android-Smartphone. Apple kommt mir nicht ins Haus und Windows nutze ich nur für Dinge, die auf Ubuntu nicht laufen.

Gerätschaften analog

Keine. Ich hab nicht einmal mehr ein Notizbuch, seit ich das Smartphone habe und darauf überall Gedanken festhalten kann. Selbst "richtige Bücher" versuche ich mehr und mehr durch E-Book-Reader zu ersetzen.

Arbeitsweise

Wie gesagt, ich bin vom Schreiben besessen und getrieben. Ich kann kaum etwas lesen, ohne parallel daran zu denken, was ich daraus selbst hervorbringen kann. Ganz wenige Artikel kommen geplant, viele Artikel liegen als Entwurf im Blogger-Tool und werden bei Bedarf weiter geschrieben oder einfach vergessen. Viel Zeit vewende ich aufs Social-Media-Marketing bei Facebook. Ich halte nicht viel von Facebook und nutze es privat nicht, aber die Fanseiten funktionieren gut. Ich arbeite vor allem abends, stoßweise und schnell. Artikel, an denen ich mehr als einen Abend arbeiten muss, landen meist auf dem Entwurfs-Friedhof. Die Dinge müssen mich mitreißen und ich muss sie schnell und erfolgreich abschließen können, das motiviert mich. Lange Konzeptionen und Planungen langweilen mich. Dafür ist das Leben eines Bloggers zu kurz.

Welche Tools nutzt du zum Bloggen, Recherchieren und Bookmark-Verwaltung?

Meine Platform ist Blogger von Google. Eigentlich ist Wordpress besser, aber als Google-Veteran fing ich damit an und bleibe treu, auch weil ich die "Umzugskosten" und -mühen scheue. Recherche ist bei mir lesen von interessanten Büchern (im Moment Sloterdijk und Alain de Botton) und Websites (gerade ganz entflammt für Brainpickings). Notizen speichere ich in meiner To-Do-Liste namens Astrid, dazu später mehr. Bookmarks habe ich nicht. Ich verwandel alles interessante in Blog-Artikel und habe dann dort die Links. Anderes verlinke ich in Google Plus, sodass ich von dort aus immer Zugriff habe. Außerdem nutze ich Tumblr, um dort Bilder zu bookmarken. Meine Browser (Chrome und Firefox) öffnen außerdem immer die zuletzt geöffneten Tabs, das sind gewissermaßen auch Bookmarks.

Wo sammelst du deine Blog-Ideen?

Im Kopf. Alles was ich lese, inspiriert mich. Zeitschriften, Bücher, Websites und Blogs. Lesen hat für mich nur einen Sinn: Schreiben. Auch auf der Arbeit ereilen mich oft Ideen. Meine Frau inspiriert mich durch Gespräche, Freunde auch. Außerdem sehe ich gerne TedTalks und höre Podcasts zu Literatur, Philosophie und Gesellschaft.

Was ist dein bester Zeitspar-Trick/Shortcut fürs Bloggen/im Internet?

Am zeitaufwendigsten beim Bloggen ist das Finden von Bildmaterial, das im besten Fall gemeinfrei ist oder aber so obskur, dass man dafür nicht abgemahnt wird. Inzwischen habe ich meine Quellen, um da weniger Zeit zu verschwenden: Tumblr für obskures, Wikipedia für gemeinfreies und Flickr für semi-private Bilder. Ansonsten habe ich keine Tricks. Wenn es nicht läuft und von alleine schnell geht, dann zwinge ich mich nicht zu schreiben, sondern suche Zerstreuung.

Benutzt du eine To-Do-List-App?

Ja, wie oben schon gesagt: Astrid. Ich nutze sie nicht nur für Aufgaben, sondern auch für Notizen. Es ist eine der besten je entwickelten Apps, die man für alles mögliche nutzen kann, sogar als Wecker. Allerdings bin ich besorgt, denn Astrid wurde gerade von Yahoo!! gekauft. Das ist so sehr besorgniserregend, weil Yahoo!! 9 von 10 seiner zuletzt aufgekauften Firmen zugemacht hat, um an die Software-Entwickler ranzukommen. Die Produkte bleiben bei solcher Brain-Akquise auf der Strecke. Shame on you, Yahoo!!!

Gibt es neben Telefon und Computer ein Gerät, ohne das du nicht leben kannst?

Eigentlich nicht. Ich nutze noch einen MP3-Player, um Abends beim Einschlafen Podcasts wie Sternstunde Philosophie zu hören, aber das könnte ich auch auf dem Smartphone.

Gibt es etwas, das du besser kannst als andere?

In Hinsicht aufs Bloggen? Bin mir nicht sicher, aber ich denke immer, dass ich ganz gut schreiben kann (das denken ja wohl alle Blogger). Ich war schon immer jemand, der sich lieber schreibend als redend ausdrückte. Außerdem denke ich immer, dass ich ein ziemlich ästhetisch orientierter Mensch bin. Ich designe gern. Waas?? Werden einige jetzt sagen, wenn sie meine Website sehen. Ich weiß... es ist etwas außer Kontrolle geraten mit so vielen Links und Buttons. Aber ich weiß, was ich tue und ich arbeite an einem neuen Design. So, jetzt ist es raus.

Was begleitet dich musikalisch beim Bloggen?

Nichts! Ich kann keine Geräusche ertragen, wenn ich schreibe. Alles muss ruhig sein. Fernseher haben wir nicht und Musik muss aus sein. Ich kann mich sonst nicht konzentrieren. Ansonsten schnell, hart und laut.

Wie ist dein Schlafrhythmus – Eule oder Lerche?

Wenn man mich ließe, dann eher Eule. Ich liebe die Stille und die Nacht. Da kann man ungestört schreiben.

Eher introvertiert oder extrovertiert?

Ganz klar introvertiert. Konsequent getestet, immer wieder. Ich bin aber kein typisch introvertierter Blogger nach Gunter Duecks Definition. Typische Blogger sind nämlich INFP, also introvertiert, intuitiv, gefühlsbetont und offen. Das sind so Weltschmerz-Blogger: nicht sehr realistisch, gefühlsduselig, sehr auf harmonie bedacht, flexibel und impulsgetrieben. Das bin ich nicht. Ich bin INTP und das T (thinking) macht eine Menge Unterschied: Zwar bin ich auch impulsgetrieben, flexibel und manchmal unrealistisch, aber ich bin hart logisch und allergisch gegen alles, was esoterisch oder sonst irgendwie duselig ist.

Wer sollte diese Fragen auch beantworten?

Ellen DunneMartin Bartonitz, Alex Rubenbauer, Christof Herrmann, Joachim Hilbert und Tim Schlenzig sollten diese Fragen auch beantworten. Von denen kann jeder Blogger noch was lernen!

Der beste Rat den du je bekommen hast?

Ich glaube der kam von meinem Vater: Es ist ganz und gar keine Schande, anders zu sein!

Noch irgendwas wichtiges?

Ja: Mund auf machen, mutig sein, hart in der Sache, sanft zu anderen, lieb zu Tieren. Ein guter Mensch sein!

3 Kommentare:

  1. Schöne Idee von Isabella und nteressant zu erfahren wie Du bloggst, Gilbert. Und vielen Dank natürlich fürs Blogstöckchen. Du werde ich mich die Tage wohl mal hinsetzen müssen ...

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  2. Danke fürs Aufgreifen das Blogstöckchens und für die Herkunftsrecherche. Neee, jetzt bin aber sicher, das kann irgendwie keine rote Neugier sein... Also ich beschwere mich bei der reiss Profile Germany oder wir machen mal nen Big5. Mit dem Esozeugs bin ich nicht ganz so unerbittlich, ich finde das zur Unterhaltung mal spannend. LG Svenja Hofert

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  3. Ich war brav und fleißig:

    http://www.einfachbewusst.de/2013/06/this-is-how-i-work/

    Viele Grüße aus Franken,

    Christof

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