Erkenne dich selbst. Der Rest kommt (fast) von allein.
25. Mai 2017
Ein kurzes Vibrieren vom Glück entfernt?
Ein Artikel von Sara Volkmer. Sara brennt für die wissenschaftliche Untersuchung der positiven Aspekte des menschlichen Erlebens und Verhaltens und arbeitet deswegen an einer Studie, die Zusammenhänge zwischen Glückserleben und Handynutzung aufdecken möchte. Und ihr könnt dabei mitmachen (Update 1. 6. 2017: Umfrage inzwischen beendet) und nach Ausfüllen des kurzen Tests sofort eure Auswertung lesen! Ich hab das getan und fand es faszinierend. Aber lest erst einmal selbst:
21. Mai 2017
Das regelmäßige Versagen unserer Demokratien
Tyrannei ist immer möglich
Die Zeit, da man als Verfechter von Institutionen als politisch rechts galt (wie z.B. Arnold Gehlen im Gegensatz zu T. W. Adorno), ist ein Glück vorbei. Dabei ist sowieso das Gegenteil wahr: Die Rechte zeichnet sich schon immer durch einen romantischen Impuls aus, die Institutionen zu zerstören oder, um es in den Worten Donald Trumps zu sagen: "den Sumpf trocken zu legen". Ein großer intellektueller Kritiker dieser rechten populistischen Politik heute ist der US-Historiker Timothy Snyder, den das Philosophie Magazin für seine neueste Ausgabe interviewt hat. Snyder ist bekannt für den Gedanken, dass wir uns nicht darauf verlassen können, dass die Institutionen (Parlamente, Universitäten, Gerichte, Polizei) uns im Angesicht der Tyrannei retten werden, vielmehr – so Snyder in Über Tyrannei: Zwanzig Lektionen für den Widerstand
– müssten wir die Institutionen retten.
"Mit Tyrannei meine ich eine Situation, in der ein Einzelner oder eine Gruppe genug Macht erlangt hat, um den Rechtsstaat zu umgehen." (Snyder, Philosophie Magazin Nr. 04/2017, S. 33.)
Die Demokratien sollen eben diesen Fall ausschließen, jedoch haben sie mit "historischer Regelmäßigkeit" (ebd.) in dieser Sache immer wieder versagt. Die nahe liegende und heute wieder sehr drängende Frage ist also: Warum versagen unsere Demokratien?
10. Mai 2017
Wut macht uns kaputt, aber es gibt eine Alternative
Martha Nussbaum zu Zorn, Vergebung und Weisheit in der Beziehung
Das Zusammenleben zweier Menschen ist immer wieder schwierig und das wird auch so bleiben. Die Philosophin Martha Nussbaum hat die romantische Zweierbeziehung als das unmögliche Projekt beschrieben, die Autonomie zweier Persönlichkeiten mit den gegenseitigen Abhängigkeiten in dieser Beziehung überein zu bringen. Aus diesem gelebten Widerspruch ergeben sich jede Menge Spannungen und potentielle Bruchstellen. Wenn noch ein Kind hinzukommt, wird die Sache keinesfalls einfacher, aber dazu an anderer Stelle mehr (Die Unmöglichkeit der Liebe mit Kind). Nicht selten äußert sich diese Schwierigkeit der Spannung zwischen Autonomie und Zweisamkeit in Verdruss, Groll, sogar Zorn und Wut. Manchmal knallen Türen, es fliegen schnelle Worte, ja bei manch einem Paar sollen sogar Teller fliegen. Die extreme Ausprägung wäre dann körperliche Gewalt im Affekt gegeneinander.![]() |
Martha Craven Nussbaum (Foto: Jerry Bauer, Lizenz: CC-BY-SA-3.0) |
Alle, die Zorn in der Beziehung schon einmal erlebt haben, wissen: solche Wut bringt nichts und schadet höchstens. Das hält uns aber nicht davon ab, bei der nächsten Gelegenheit wieder wütend zu werden. Was aber ist Wut, woher kommt sie in der Zweisamkeit und was können wir tun, anstatt Zorn und Wut ihren freien und zersetzenden Lauf zu lassen?
5. Mai 2017
Das Büro als Irrenhaus
Alain de Botton über Emotionale Intelligenz und Sinn
"Ein Büro ist ein Irrenhaus ohne Psychotherapeut."
Die School of Life Berlin hatte mich eingeladen, an einem Event mit Alain der Botton teilzunehmen: Emotional Intelligence at Work. Ich bin ohnehin ein langjähriger Fan von Alain de Botton und heute habe ich noch einmal ganz hautnah erlebt, warum.
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Alain de Botton fragt nach dem Wahnsinn im Job (Foto: Gilbert Dietrich CC BY-SA 4.0) |
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