13. Januar 2018

Good News, Bad News: Was willst du lesen?

Warum uns der mediale Pessimismus lähmt

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass du lieber schlechte Nachrichten liest. Wir haben uns auch lange schon dran gewöhnt. Außerdem ist es sowieso zu schwer, Optimist zu sein oder Optimisten ernst zu nehmen. Zum einen, weil die kolportierte Realität der Welt um uns herum ein ständiger Ansturm schlechter Nachrichten auf die Hoffnung in uns ist, dass wir ein gutes Leben haben können. Zum anderen, weil es schick ist und als intelligent gilt, wenn man schlechte Laune verbreitet. Optimisten werden von Pessimisten schnell als "naiv" bezeichnet, Pessimisten selbst hingegen, verstehen sich als Realisten. Es gibt für diese Neigung ganz archaische und tiefe psychlogische Gründe.

Beispiel eines Titelbildes (Quelle: Stiftung Deutsches Historisches Museum)

Ich wurde kürzlich in einer Diskussion als naiv bezeichnet, weil ich meinte, dass es neben den ganzen vermeintlich schlechten Menschen einer Berufsgruppe auch viele gute gäbe. Das finde ich absurd, denn der Pessimist kann einfach so pauschalisieren und sagen "alles ist schlecht" und sich damit als Realisten rühmen. Während der Optimist herabgewürdigt wird, wenn er sagt: "Moment mal, nicht alles ist schlecht, manches ist auch gut." Ist das nicht viel realistischer und vor allem wahrscheinlicher? Pessimisten haben Dank der negativity bias, also der menschlichen Tendenz, die Dinge im Zweifel negativ zu sehen, einen Realitätsbonus auf ihrer Seite.

Die negativen Folgen der Negativbias

Dabei ist das erwiesener Maßen falsch; Pessimisten sind gerade keine Realisten. Vielmehr unterliegen sie ganz besonders der sogenannten negativity bias, die zu einer der häufigsten kognitiven Verzerrungen zählt und systematisch in den Irrtum führt:

"Das hat evolutionär auch seinen Sinn: Wenn in einem Urmenschen-Habitat ein Säbelzahntiger gerade sein Unwesen trieb, war diese Information im Zweifel wichtiger, als die gleichermaßen wahre Information, dass man im selben Gebiet gerade süße Früchte pflücken konnte. Heute, da wir hier solcher elementaren Sorgen enthoben sind, führt diese Tendenz jedoch vor allem noch dazu, dass alle von schlechten Nachrichten besessen sind: Only bad news are good news." (Warum irren wir uns systematisch?)

Wir alle irren, aber was sind die Folgen dieses systematischen Irrtums? Wenn wir negative Nachrichten für die einzig realistischen halten oder eben auch gar keinen Zugang mehr zu positiven Nachrichten haben, dann hat das ohne Zweifel Auswirkungen auf unsere Weltsicht. Wir meinen, in einer für uns feindlichen und dunklen Welt zu leben, in der die Politik dominiert sei von habgierigen und manipulativen Mächtigen, in einer Welt, die im Krieg versinke, in der immer mehr Tierarten ausstürben, in der Ungerechtigkeit, Bevölkerungsexplosion, Flüchtlingskrise und Armut um sich griffen und die Zukunft demzufolge dunkel sein müsse. Zum einen dürfte eine ausgemachte kollektive Depression eine Folge von solch einem populären Weltbild sein. Bei manchen schlägt das in Wut und Agression um, das Internet ist voll von diesen deprimierten bis wütend-agressiven Zeitgenossen, die nur noch in ihrem eigenen Saft negativer Nachrichten schmoren, den sie immer wieder fleißig selbst teilen, bis all ihre wahrgenommene Information nur noch ein dunkler Haufen Exkrement ist. Menschen werden damit offen für Verschwörungstheorien und lassen sich aufstacheln zu einem Hass gegeneinander und insbesondere gegen die, die noch etwas schwächer als sie selbst sind. Das ist unser medialer Zeitgeist. Ich empfehle zum besseren Umgang damit zum Beispiel Alain de Bottons Die Nachrichten: Eine Gebrauchsanweisung.

"Es gibt eine Version der neueren Geschichte, die gerade sehr en vogue ist und darin besteht, uns zu erklären, dass die Vernunft und die Moderne uns zwei Weltkriege beschert hätten [...] und dass dieselben Kräfte im Begriff sind, die Umwelt zu zerstören und die Menschheit ins Verderben zu stürzen. Ich wollte das genaue Gegenteil dieser Schwarzmalerei behaupten. Die Welt ist heute besser, als sie es jemals war. Und zwar unabhängig vom Kriterium, das man betrachtet." (Steven Pinker, Philosophie Magazin Nr. 02 / 2018, S. 71)

Die andere Folge der ewigen Schwarzmalerei ist, dass selbst reflektierte und differenziert denkende Menschen nach und nach die Hoffnung verlieren, dass überhaupt noch irgend etwas einen Unterschied mache. Warum soll ich noch Müll sortieren, wenn die Verpackung dann doch im Pazifik in einem Plastikstrudel das Meer verdreckt? Warum soll ich noch was spenden, wenn die von den Geldern aufgebauten Krankenhäuser dann doch zerbombt werden? Ja, warum soll ich nicht einfach den Kopf einziehen und mich um meinen privaten Kram kümmern? Ich halte dieses pessimistische Schreiben und Denken für falsch, weil wir damit denen das Handlungsfeld überlassen, die von der Armut der Vielen, vom rücksichtslosen Umgang mit der Umwelt, von Krieg und unserer Inaktivität profitieren.

Warum sind Medien, soziale Netzwerke und Blogs so negativ?

Weil wir es so verlangen! Es ist die mediale Ökonomie des Negativen: Schlechte Nachrichten bringen einfach viel mehr Aufmerksamkeit, sie werden eher geglaubt, denn sie unterfüttern die pessimistsichen Vorurteile der Leser oder Zuschauer und sind auch sensationalistischer. Das ist ein weiteres Beispiel dafür, dass es nicht gut sein kann, alles dem Markt und seiner Nachfrage zu überlassen. Denn es lohnt sich für etablierte Medien und noch viel mehr für Social Media und auch Blogger, nur den negativen Ausschnitt der Welt zu repräsentieren, das ist, was am leichtesten konsumiert wird und sich am leichtesten teilen und bewerben lässt. Ironischerweise werden schlechte Nachrichten auch eher "geliked" als gute. Ich habe z.B. auf LinkedIn einen Artikel "7 Gründe für Unzufriedenheit im Job" veröffentlicht, der innerhalb kürzester Zeit zehntausende Klicks bekam, während ein kurz danach veröffentlichter Artikel "Schönheit und Arbeit" bis heute nur knapp über 1000 Leser bekam. Menschen wollen geradezu lesen, dass alles schlecht ist.

Mir fällt es auch oft schwer, optimistisch zu schreiben, aber ich habe es mir doch zur Aufgabe gemacht, anstatt mich immer nur zu beschweren, was nicht läuft, gerade auch im professionellen Kontext die Dinge zu beschreiben, die funktionieren. Man nennt so etwas auch "best practice cases". Warum soll ich mich zum Beispiel in die Reihe derer einreihen, die zum Tausendstenmal schreiben, wie schlecht unsere Arbeitgeber sind. Ich kann doch statt dessen schreiben, was darüberhinaus einen guten Arbeitgeber ausmacht. Damit habe ich viel eher die Chance, anstatt neue Rechtfertigungen für das schlechte Alte, jemanden zur Nachahmung des Guten zu provozieren. Und darum geht es ja angeblich allen.


Oft höre ich, dass man doch all die schlimmen Dinge benennen müsse, "den Finger in die Wunde legen", die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen müsse, damit sich irgend etwas ändern könne. Das mag ja sein und ich wäre der Letzte, der da nicht zustimmen würde. Natürlich muss man auch das aufzeigen, was nicht funktioniert oder falsch läuft und manchmal versuchen, es zu korrigieren. Nur wenn man ausschließlich das Negative beschwört, dann macht man diesen Teil der Realität noch mächtiger, trägt dazu bei, dass das positive und zur Nachahmung geeignete Verhalten gar nicht mehr gesehen wird und somit eben nicht nachgeahmt und multipliziert wird.

Ihr pessimistischen Journalisten, Blogger und Autoren seid letztlich die Multiplikatoren dessen, was ihr zurecht beklagt. Ihr befindet euch mitten im Mainstream und bedient lediglich auf einfachste Weise die Erwartungshaltungen eurer Leser, indem ihr mit dem Finger auf andere zeigt. Dagegen hat sich inzwischen der sogenannte "Positive Journalismus" (im englichen auch "constructive news") auf den Weg gemacht, die Welt etwas differenzierter darzustellen. Journalisten haben erkannt, dass der Fokus auf schlechte Nachrichten die Leute lähmt, schlechte Stimmung verursacht und unserer Demokratie schadet. Leider ist das Label "positiv" schon wieder sehr einseitig und lässt vermuten, dass es dann ausschließlich um positive Nachrichten gehen soll, was nun auch keine Lösung wäre. Dieser journalistische Trend leitet sich aus der "Positiven Psychologie" ab, die an der Mainstream-Psychologie beklagte, dass sie sich lediglich mit Defiziten und Störungen auseinandersetze, anstatt die Möglichkeiten und Potenziale von Menschen, welcher psychischer Konstitutionen auch immer, in den Fokus zu rücken. Positive Psychologie und Optimismus überhaupt sind übrigens heute eher amerikanische Phänomene – kein Wunder also, dass auch von dort die meisten Antworten auf unsere modernen Herausforderungen versucht werden.

So ähnlich ist es beim positiven Schreiben und Bloggen auch: Hören wir doch auf, gelähmt wie ein Kaninchen auf die Schlange zu starren, die uns dort böse mit Vernichtung droht und sehen wir statt dessen auch die Chancen und die guten Entwicklungen, propagieren wir positive Erfahrungen und regen somit zu Nachahmung an. Das wäre auch ein schöner Vorsatz für die Blogger im Jahr 2018. Denn damit können wir die Welt tatsächlich ein Stück besser machen und verhindern helfen, dass die populistischen Schwarzseher, die gern die Errungenschaften unserer aufgeklärten Demokratien verunglimpfen, weiterhin Auftrieb kriegen.



Das passt dazu:

12 Kommentare:

  1. Die Frage ist ja auch immer, wer ist Schuld an diesem negativen Weltbild? Sind es die Medien oder wir selbst? Würde es nur noch gute Nachrichten geben, würden wir die dann überhaupt gucken? Wenn nicht, dann könnte man sagen, dass wir die Medien dazu zwingen, schlechte Nachrichten zu bringen.
    Dies wäre natürlich eine tolle Ausrede für Fernsehsender etc, die Welt mit Angst- und Panikmeldungen zu überfluten. So einfach kann es aber nicht sein, denn was wäre, wenn wirklich nur noch (oder überwiegend) Positives berichtet würde? Könnten wir uns an diese guten Nachrichten gewöhnen, so wie wir es bei den schlechten getan haben? Würden uns negative Nachrichten irgendwann nicht mehr interessieren, würden wir sie gar als abstoßend empfinden?
    Gut möglich, denn der Mensch gewöhnt sich an alles. Wenn du jeden Tag nur Negatives hörst, hältst Du Negatives irgendwann für normal. Beim Positiven muss das doch genauso sein, oder?

    Schön, dass auch der Punkt "Pessimisten = Realisten" angesprochen wird, denn damit wurde ich auch schon oft konfrontiert. Es ist traurig aber wahr, dass eine negative Weltsicht meist als realistischer und rationaler angesehen wird, dabei kann sie das gar nicht sein - weil es ist unmöglich, dass alles schlecht ist, dass das Negative so sehr überwiegt. Es ist nur so, dass wir dem Negativen viel mehr Beachtung schenken. Übrigens macht die evolutionäre Geschichte mit den Höhlenmenschen als Erklärung dafür durchaus Sinn!

    Ich glaube nicht, dass die Welt schlechter geworden ist. Entweder ist sie so wie schon immer, es hat sich also kaum etwas geändert, oder aber sie ist besser geworden - weniger Kriege, bessere medizinische Versorung usw. (zumindest trifft dies auf Europa zu, aber das ist immerhin ein Anfang).

    Empfehlenswert zu diesem Thema übrigens - falls nicht schon bekannt - der Film "Free Rainer", in dem genau das geschieht: Das Fernsehen wird dahingehend manipuliert, dass von nun an nur noch positive Sendungen laufen.

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  2. Danke für den Kommentar!

    Keiner kann wollen, dass nur noch positiv berichtet wird. Wie ich oben im Artikel schrieb: "Natürlich muss man auch das aufzeigen, was nicht funktioniert oder falsch läuft und manchmal versuchen, es zu korrigieren. Nur wenn man ausschließlich das Negative beschwört, dann macht man diesen Teil der Realität noch mächtiger, trägt dazu bei, dass das positive und zur Nachahmung geeignete Verhalten gar nicht mehr gesehen wird und somit eben nicht nachgeahmt und multipliziert wird."

    Eine realistische Ausgewogenheit würde auch verhindern, dass man sich an entweder das eine oder das andere gewöhnt, denn schließlich würde man mit allen Schattierungen konfrontiert werden.

    Zu "constructive news" empfehle ich diesen Artikel: Positiv-Journalismus: Der Welt geht es doch gut

    Und zum Thema, dass die Welt besser geworden ist, empfehle ich diesen Artikel: Factchecking ist besser als jammern

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  3. Guter Artikel!
    Ich musste das ausgedruckt lesen.

    Ein, zwei oder drei Anmerkungen:

    A) Hoffnungsgebende Meldungen hatte ich mal eine Serie auf meinem Blog genannt. Gute Idee, darin wieder anzuknüpfen.

    B) Bitte Kanichen auf Kaninchen ändern - der Artikel verdient blitzsaubere Gestaltung :-)

    C) "...dann macht man diesen Teil der Realität noch mächtiger".
    Dies erinnert mich an Eckehard Tolles Sicht der Dinge: Es gibt nach ihm und anderen das Konzept eines "Schmerzköpers", der ständig Nahrung verlangt und an der Größe oder dem Ausbau seiner Macht existentiell interessiert ist. Man kann ihn fast nicht hintergehen.
    Diese Schmerzköper-Vorstellung erklärt so manches, denke ich.


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    1. Danke Gerhard, für deine Gedanken und die Korrektur, habe ich geändert.

      Interessantes Konzept: Schmerzkörper. Ein bisschen esoterisch, aber als Metapher gut zu gebrauchen.

      Mach auf jeden Fall weiter mit deinen "Hoffnungsgebende Meldungen". Bei mir gibt es das Label Optimismus, unter dem ich so etwas versuche zu bündeln.

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  4. Ein Mensch sollte seine Willenskraft und Liebe vergrößern. Es ist wichtig, gesundheitsbewusst zu leben und sich unegoistisch zu verhalten. Es ist sinnvoll, die körperliche Leistungsfähigkeit zu vergrößern, diverse Herausforderungen zu meistern, die Natur zu schützen usw. Und dann sollte man sich morgens unmittelbar nach dem Aufwachen auf einen Wunsch konzentrieren und sich (nochmal) in den Schlaf sinken lassen. Durch Traumsteuerung (oder im halbwachen Zustand nach dem Aufwachen) kann man zu mystischen Erfahrungen (und Heilen wie Jesus) gelangen. Der Mensch (genauer: das Ich-Bewusstsein) kann mystische Erfahrungen nicht bewirken, sondern nur vorbereiten. Bestimmte Meditations- und Yoga-Techniken, Hypnose, Präkognition usw. sind gefährlich. Traumsteuerung ist auch ohne luzides Träumen (das u. U. gefährlich ist) möglich. Man sollte sich nur dann einen luziden Traum wünschen, wenn man durch Traumdeutung herausgefunden hat, dass man dafür die nötige Reife hat. Oder man kann sich vor dem Einschlafen wünschen, dass sich nur Dinge ereignen, für die man die nötige Reife hat. Es ist gefährlich, während eines luziden Traumes zu versuchen, den eigenen schlafenden Körper wahrzunehmen. Luzide Träume dürfen nicht durch externe Reize (Drogen, akustische Signale usw.) herbeigeführt werden. Man kann sich fragen, ob eine echte (nicht nur eine eingebildete) Zeitdehnung in Träumen möglich ist. Zudem, wie sich Schlaf-Erlebnisse von Tiefschlaf-Erlebnissen (und Nahtod-Erlebnissen usw.) unterscheiden. Die Bedeutung eines symbolischen Traumgeschehens kann individuell verschieden sein und kann sich im Laufe der Zeit ändern.
    Es bedeutet eine Entheiligung der Natur, wenn Traumforscher die Hirnströme von Schlafenden messen. Die Wissenschaft darf nicht alles erforschen. Es ist z. B. gefährlich, wenn ein Mensch erforscht, ob er einen freien Willen hat. Es ist denkbar, dass ein Mensch gerade durch die Erforschung der Beschaffenheit des Willens seinen freien Willen verliert. Zudem besteht die Gefahr, dass ein Mensch verrückt wird, wenn er sich fragt (wie schon vorgekommen), ob das Leben nur eine Illusion ist. Das Leben ist real. Es kann in Teilbereichen auf wissenschaftlichen (und technischen) Fortschritt verzichtet werden. Es ist z. B. falsch, Hochgeschwindigkeitszüge zu bauen. Man sollte möglichst dort wohnen, wo man arbeitet (in Verbindung mit wirtschaftlicher Subsidiarität). Dadurch werden viele Privatfahrzeuge (nicht Firmenfahrzeuge) überflüssig. Es ist sinnvoll, überflüssige Dinge (nicht-leistungsgerechte Vermögen, Kreditwesen, Werbung, Urlaubsindustrie, Luxusgüter, Rüstung usw.) abzuschaffen. Der MIPS muss gesenkt werden (Regionalisierung senkt Transportkosten, ein Öko-Auto fährt über 50 Jahre, ein 1-Liter-Zweisitzer-Auto spart Sprit usw.). Ein Mensch kann im kleinen und einstöckigen 3-D-Druck-Haus (Wandstärke ca. 10 cm) mit Nano-Wärmedämmung wohnen. Wenn die Menschen sich ökologisch verhalten, kommt es zu einer günstigen Erwärmung im Winter. Denn das Klima ist (so wie das Leben) in der Lage, sich positiv weiterzuentwickeln. Außerdem muss man bedenken, dass vielleicht nicht immer Menschen auf der Erde geboren werden müssen, sondern sich in anderen Dimensionen entwickeln können. In der Medizin sollte u. a. die Linsermethode gegen Krampfadern (auch dicke) eingesetzt werden. Es ist wichtig, den Konsum von tierischen Produkten (und Süßigkeiten und Eis) zu reduzieren oder einzustellen. Hat man eine bestimmte Reife, kann man sich vegan ernähren oder von Urkost ernähren (oder sogar fast nahrungslos leben). Es ist sinnvoll, das Renteneintrittsalter abzuschaffen (es gibt kein biologisches Altern). Die berufliche 40-Stunden-Woche kann durch die 4-Stunden-Woche ersetzt werden (Lohnausgleich erfolgt nur zu einem kleinen Teil). Wenn die Menschen sich richtig verhalten, werden die Berufe zukünftig zunehmend und beschleunigt (!) beseitigt.

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    1. Es erschließt sich mir überhaupt nicht, wass all das Geschriebene (mit vielen unbelegten Behauptungen, deren Validität ich nicht so ohne Weiteres einschätzen kann) dieses Kommentars mit dem Artikel zu tun hat. Aber gut, ich finde es auch ok, einfach mal eine Projektionsfläche zu bieten, auf der Leute sagen können, was ihnen auf dem Herzen liegt.

      Generell wäre mir ein thematischer Bezug aber lieber.

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  5. Ein Beispiel negativer Meldungen ist der Klimawandel. Es wird immer wieder behauptet, die Erwärmung sei eine Bedrohung. In Wirklichkeit steigt die Temperatur im Winter viel stärker als im Sommer. Siehe dazu
    https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitreihe_der_Lufttemperatur_in_Deutschland#2011_bis_2020
    Der Klimawandel ist (zumindest für Deutschland) etwas Positives.

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    1. Ja, interessant. Aber das Klima ist ein äußerst komplexes System, sodass man nicht einfach sagen kann, höhere Temperaturen im Winter sind gut. Das kommt auf den Standpunkt an. Wenn damit stärkere Stürme einhergehen, ist das aus Perspektive der Betroffenen z.B. schon wieder problematisch. Aber das wirkliche Problem scheinen die hohen Temperaturen im Norden und besonders in der Arktis zu sein. Denn das führt zum Abschmelzen der Eisschilde mit z.T. unvorhersehbaren - aber in der Summe für unserer derzeitige menschliche Ordnung wohl eher negativen - Folgen.

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  6. Tja, ich stimme dir halt einfach zu! Insofern war der Anreiz, zu kommentieren, gering, denn dafür würde ein "Like" ja reichen!
    Hab mal geschaut, was ich so blogge und versucht, es ins Negativ/positiv-Schema zu ordnen. Zum Glück ist da nicht nur Negatives, sondern auch einfache Beobachtungen, Fragen, mit denen ich mich beschäftige und sogar einzelne "positive" Blogposts.

    Trotzdem lässt sich gegen die Vorliebe fürs Negative kaum etwas ausrichten. Ein Beitrag über "Bloggersterben" zieht weit mehr Leser/innen an als "Vier neue lesenswerte Blogs".

    Entsprechend selten werden letztere geschrieben, doch gibt es immerhin einen guten Grund, es dennoch zu tun: Zumindest die beschriebenen Blogger/innen werden davon intensiver, nachhaltiger (und positiver!) berührt als alle, die die xte schlechte Nachricht oder Kritik an irgendwas geklickt haben.

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    1. Das dache ich mir schon :) Trotzdem bieten deine über eine ungleich längere Zeit gehenden Beobachtungen der Bloggerszene hier viel mehr Einsichten, als ich es allen könnte. Du hast eben "schon alles gehesehn".

      Stimmt, auch mich zieht so ein Titel wie "Bloggersterben" eher an, leider. Und die tiefere Berührung von vier Individuen lässt sich leider nicht so leicht messen wie eine Menge Klicks :/

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  7. Mehr und mehr sehe ich, dass eine Umwertung dieser Werte (messbare Klickzahlen) durchaus eine Perspektive hat: Man will doch mit den eigeen Inhalten gelesen und bemerkt, als Person / Schreibende/r auch gesehen werden. So ein typischer, Negatives anprangernder Beitrag wird immer einer von vielen sein, schnell durchgelesen, vielleicht nicht mal bis zum Ende - auf welchem Blog man sich befindet oder WER das geschrieben hat, bleibt üblicherweise nicht mal hängen.

    Aber die vier, die man mit guten Gründen als heraus ragend lobt, die werden sich erinnern! Die werden bemerken, WER es geschrieben hat und man wird im Gedächtnis bleiben...

    Oder die eine, die man interviewt hat, denjenigen, dessen Werk man etwas auführlicher dargestellt hat - sind sie am Ende nicht relevanter als eine hohe Anzahl von Klicks?

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    1. Ich bin völlig bei dir, habe sogar aufgehört, via Analytics zu tracken, wie erfolgreich irgend etwas ist, gerade um nicht in solche "Populärfallen" zu tappen. Auf der anderen Seite merke ich aber immer auch, dass es sich super gut anfühlt, wenn doch mal was "viral" geht. Das eigene Selbstwirksamkeitsgefühl wird damit bestärkt. Ich nehme abn, daher kommen bei nicht kommerziellen Bloggern eben auch diese Negativtrends. Zzugegeben – ich habe das gar nicht gemessen, sondern nur anekdotisch aus einer Twitter-Auseinandersetzung mit einer Bloggerin abgeleitet, die vor allem negativ schreibt. Insofern ist auch mein Beitrag hier ein Negativ-Artikel, weil er ohne gründliche Analyse davon ausgeht, dass alles "so schlecht" bei den Bloggern ist.

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