Erkenne dich selbst. Der Rest kommt (fast) von allein.
29. Juli 2011
Hochsensibilität und Introversion (Begriffsklärung)
Durch Jan, Blogger von Der rauhe Stein, wurde ich auf das Thema Hochsensibilität aufmerksam gemacht. Mich interessieren solche Konzepte, weil sie es schaffen, ziemlich komplexe Merkmale von vielleicht "unbeholfen" oder "merkwürdig" wirkenden Persönlichkeiten, in Worte zu fassen und von Stigmata zu befreien. Zu solchen hilfreichen Konzepten gehören auch Hochsensibilität und Introversion.
Es fällt auf, dass diese beiden Konzepte eine gewaltige Schnittmenge haben und dass allenthalben Konfusion herrscht, was das eine und das andere ist. Deswegen will ich soweit ich kann aufklären, wie sich die Begriffe zueinander verhalten.
24. Juli 2011
Aus dem Leben einer extravertierten Schriftstellerin
von Eva-Maria Oberauer
Wissen Sie, was ich an der Welt der Klischees so liebe? Alles so schön einfach hier!
In dieser Welt wäre ich introvertiert, so wie es sich für meinen Berufsstand gehört. Würde an meinem Schreibtisch vor mich hin reflektieren oder beim Spazierengehen Storylines entwickeln. Sollte ich mich irgendwann doch auf eine Party wagen, würde ich mit meinem Gesprächspartner (einer pro Abend und nur jemand, mit dem ich schon mal gesprochen habe) tiefgründig und durchdacht austauschen, bevor ich mich nach 90 Minuten – erschöpft von der Reizüberflutung und dem unstrukturierten Gelaber der Extravertierten – zurückziehe und mich an der Gesellschaft meines Notizblocks erfreue.
Ständig auf Empfang
Stattdessen bin ich klassisch extravertiert. Habe eine unerhörte Anzahl an Facebook-Kontakten mit mir nur flüchtig bekannten Menschen, ein hohes Mitteilungsbedürfnis (Achtung vor dem zweiten Glas Wein!) und neige zu spektakulären Gedankensprüngen. Dass ich auch Schriftstellerin bin, führe ich auf eine grausame Laune der Natur zurück.
Und so steht mein interner Sender gnadenlos auf "Empfang" – nicht nur für kreative Inspiration, sondern auch für potenzielle Ablenkungen. Hier ein Auszug meiner Liste an Sinnesreizen, die mir ein konzentriertes Schreiben unmöglich machen: TV, Radio, Musik im allgemeinen, neben mir geführte Gespräche oder ausgeführte Bewegungen, mein Facebook-Konto, mein E-Mailkonto, ein eingeschalteter Computer, ein funktionierender Router, unbekannte Geräusche, ein Telefonat, die Erwartung eines Telefonats, der Anblick eines ungelesenen Buches oder Magazines, eine Fliege im Zimmer... haben Sie schon einen kleinen Eindruck?
Wissen Sie, was ich an der Welt der Klischees so liebe? Alles so schön einfach hier!
In dieser Welt wäre ich introvertiert, so wie es sich für meinen Berufsstand gehört. Würde an meinem Schreibtisch vor mich hin reflektieren oder beim Spazierengehen Storylines entwickeln. Sollte ich mich irgendwann doch auf eine Party wagen, würde ich mit meinem Gesprächspartner (einer pro Abend und nur jemand, mit dem ich schon mal gesprochen habe) tiefgründig und durchdacht austauschen, bevor ich mich nach 90 Minuten – erschöpft von der Reizüberflutung und dem unstrukturierten Gelaber der Extravertierten – zurückziehe und mich an der Gesellschaft meines Notizblocks erfreue.
Buddha - sich von Dämonen und üblen Ablenkungen abschirmend (gefunden auf www.psp-tao.de) |
Stattdessen bin ich klassisch extravertiert. Habe eine unerhörte Anzahl an Facebook-Kontakten mit mir nur flüchtig bekannten Menschen, ein hohes Mitteilungsbedürfnis (Achtung vor dem zweiten Glas Wein!) und neige zu spektakulären Gedankensprüngen. Dass ich auch Schriftstellerin bin, führe ich auf eine grausame Laune der Natur zurück.
Und so steht mein interner Sender gnadenlos auf "Empfang" – nicht nur für kreative Inspiration, sondern auch für potenzielle Ablenkungen. Hier ein Auszug meiner Liste an Sinnesreizen, die mir ein konzentriertes Schreiben unmöglich machen: TV, Radio, Musik im allgemeinen, neben mir geführte Gespräche oder ausgeführte Bewegungen, mein Facebook-Konto, mein E-Mailkonto, ein eingeschalteter Computer, ein funktionierender Router, unbekannte Geräusche, ein Telefonat, die Erwartung eines Telefonats, der Anblick eines ungelesenen Buches oder Magazines, eine Fliege im Zimmer... haben Sie schon einen kleinen Eindruck?
22. Juli 2011
Meine 10 Essentials
Leo Babauta hat seine 10 Essentials (eigentlich 8) aufgelistet, was Alex Rubenbauer dann aufgriff. Jetzt geht das rum und alle (siehe Links unter Alex' Post) listen auf, worauf sie nicht verzichten können. Ich auch. Absolute Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wärme, Kleidung, Schlaf und Hygiene mal vorausgesetzt.
Das Leben entrümpeln und frei durchatmen
Auf Zeit zu leben, dem Portal für Persönlichkeitsentwicklung, ist von mir der Artikel Das Leben entrümpeln und frei durchatmen zum Thema Minimalismus erschienen.
"Wer wenig besitzt, wird umso weniger besessen: Gelobt sei die kleine Armut!" Dieser Satz Friedrich Nietzsches umreißt, worum es geht: Die kleine Armut ist die Armut an Dingen, an Besitz. Die große Armut ist, sich an den materiellen Besitz so zu klammern, dass man das, was im Leben wirklich zählt, nicht mehr genügend würdigt.
Wie immer freue ich mich über Kommentare. Viel Spaß beim lesen!
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"Wer wenig besitzt, wird umso weniger besessen: Gelobt sei die kleine Armut!" Dieser Satz Friedrich Nietzsches umreißt, worum es geht: Die kleine Armut ist die Armut an Dingen, an Besitz. Die große Armut ist, sich an den materiellen Besitz so zu klammern, dass man das, was im Leben wirklich zählt, nicht mehr genügend würdigt.
Wie immer freue ich mich über Kommentare. Viel Spaß beim lesen!
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Die Chemie in introvertierten Köpfen I
Gestern lag ich 45 Minuten ohne mich zu bewegen in einer Röhre: MRT. Das Kontrastmittel pulsierte durch meine Venen und ich hatte viel Zeit nachzudenken. Die Röhre war eng und machte laute Geräusche, die an Techo-Musik erinnerten. Ich machte die Augen zu und gab mich den Geräuschen und meinen Gedanken hin. Als introvertierter Mensch fällt mir solche an Stimulanz arme Regungslosigkeit nicht schwer. Im Gegenteil: Was andere vielleicht Langeweile nennen würden, ist für mich geistige Regeneration. Warum?
Gehirn aus Gray's Anatomy (Erstauflage von 1858) |
20. Juli 2011
Über die Leichtigkeit im Nachdenken
Alex Rubenbauer stellte mir folgende Frage: Wie findet und hält man die richtige Balance zwischen der Leichtigkeit des Seins durch Nicht-Nachdenken und der Freude am Nachdenken (aus intellektuellen Gründen), jedoch ohne ins Grübeln abzudriften?
Die Antwort in Form des Artikels Über die Leichtigkeit im Nachdenken ist auf Alex Rubenbauers Website erschienen.
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Die Antwort in Form des Artikels Über die Leichtigkeit im Nachdenken ist auf Alex Rubenbauers Website erschienen.
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18. Juli 2011
Die vermeintliche Arroganz der Einzelgänger
Eine Leserin fragte mich, ob ich ein paar Worte zu folgender Feststellung sagen möchte:
Immer wieder stelle ich fest, dass man als introvertierter Mensch als arrogant wahrgenommen wird. Im privaten Bereich ist mir das relativ egal. Dann sollen die Menschen eben mal Ihre Antennen ausfahren [...] In der Arbeitswelt kann das aber zu Problemen führen - diese Fremdwahrnehmung kann die Ausgrenzung verstärken und sogar zu Anfeindungen führen, wie ich leidvoll feststellen musste.
Immer wieder stelle ich fest, dass man als introvertierter Mensch als arrogant wahrgenommen wird. Im privaten Bereich ist mir das relativ egal. Dann sollen die Menschen eben mal Ihre Antennen ausfahren [...] In der Arbeitswelt kann das aber zu Problemen führen - diese Fremdwahrnehmung kann die Ausgrenzung verstärken und sogar zu Anfeindungen führen, wie ich leidvoll feststellen musste.
Die Sozialbatterien wieder aufladen |
15. Juli 2011
Lesetipp: Haste nix, biste was
Alex Rubenbauer, kürzlich auf Geist und Gegenwart Autor zum Thema Minimalismus, jetzt im Gespräch mit SPIEGEL Online: "sich auf die Dinge, Tätigkeiten und Beziehungen zu konzentrieren, die einem wirklich wichtig sind und alles andere zu streichen". Ein wirklich schöner Artikel, den man zur Erbauung ruhig mal lesen kann. Weiteres von Alex Rubenbauer auf http://alex-rubenbauer.de/.
14. Juli 2011
Auf dem Weg zu paradiesischen Arbeitsbedingungen?
Aus der amerikanischen "Corporate Culture" kommend, interessiere ich mich immer für die transzendenten Ziele und Werte von Unternehmen (siehe auch Glück haben oder die Wahrnehmung des Unverhofften). Solche übergreifenden Prinzipien scheinen in deutschen Unternehmen zu oft zu fehlen. Als Deutsche empfinden wir so etwas als typisch amerikanisch und vielleicht erinnert es uns sogar an religiöses Sendungsbewusstsein. In Wirklichkeit kommt hier aber der amerikanische Pragmatismus durch: Wie soll mein Team etwas erreichen können, das ich selbst nicht einmal klar formuliert und für alle niedergeschrieben habe? Außerdem: Was ist falsch daran, mehr zu wollen, als nur schnöden Profit? Im folgenden die 10 Prinzipien und Werte der brasiliansichen Firma Semco:
11. Juli 2011
Stärken und Schwächen
Wenn man sich mit persönlichen Weiterentwicklung im privaten Umfeld oder auf der Arbeit befasst, kommt man immer wieder an den Punkt, wo man sich fragt: Soll ich an meinen Schwächen arbeiten und mich verbessern oder soll ich meine Stärken ausbauen?
Konzentriere dich auf deine Stärken
Die eine Position ist: Versuche nicht, an deinen Schwächen zu arbeiten und sie in Stärken umzuwandeln. Das Leben ist zu kurz dafür, sich um alles zu kümmern, also konzentriere dich lieber auf deine Stärken und mach sie noch stärker. Um so besonderer wirst du in deinen Fähigkeiten.
Arbeite an deinen Schwächen
Die andere Position ist: Identifiziere deine Schwächen und verwandle sie in Stärken. Zusammen mit deinen von vornherein vorhandenen Stärken macht dich das zu einem rundum kompetenten Menschen, dem die Welt zu Füßen liegt.
Sich entfalten statt verbiegen
Beide hier etwas überzeichneten Ansätze haben ihre Probleme, aber wenn ich mich für eine entscheiden müsste, würde ich sagen, dass man nicht umhin kann, an seinen Schwächen zu arbeiten. Man muss und wird sie vielleicht nicht in seine größten Stärken umwandeln, aber man kann seine Fähigkeiten komplettieren. Als ich introvertierter Uni-Absolvent anfing, in der Internet-Branche zu arbeiten, fiel es mir ungeheuer schwer, vor einer Menge von guten Leuten zu stehen und eine Präsentation zu geben. Noch dazu auf Englisch! Hätte ich das einfach nur zur Kenntnis genommen, mich meinen Stärken zugewandt und nicht an meinen Artikulationsfähigkeiten gearbeitet, dann wäre ich vielleicht nie in eine Position gekommen, in der ich auch meine natürlichen Fähigkeiten z.B. im Personalmanagement entfalten konnte. Jeder Berufsanfänger wird mit seinen Schwächen konfrontiert und wächst an der Bewältigung dieser Herausforderungen. Wir könnten sonst auch zu unseren Lebenspartnern sagen, dass Geduld und Zuhören nicht unsere Stärken sind und sie sich lieber über unsere Stärken wie Inspiration und Spontanität freuen soll. Aber das stimmt ja nicht. Wir sind viel komplettere und glücklichere Menschen, wenn wir auch unsere Geduld entwickeln und das Zuhören lernen. Es erschließt uns neue Seinsbereiche.
Verborgene Stärken und eingeredete Schwächen
Hinzu kommt, dass man nicht genau weiß, was eine gewissermaßen "natürliche" Schwäche ist und was eigentlich eine verborgene Stärke ist, die nie zur Entfaltung kommen konnte. In der Persönlichkeitsentwicklung ist der persönliche Irrglaube, dass dies oder jenes eine Schwäche sei, eines der größten Hemmnisse für Menschen. Schwächen werden uns bereits in der Schule eingeredet und wir fangen an, dieses Gerede vor uns selbst zu wiederholen, anstatt unser volles Potential zu entwickeln. Außerdem lebt man in der Gefahr, dass alles ziemlich langweilig wird, wenn man nicht mal ein Risiko eingeht und Dinge wagt, die man nicht zu seinen Stärken zählt.
Ich sage ja nicht, dass man als Einbeiniger Weltmeister im Hürdenlauf werden soll. Auf jeden Fall sollte man seine Stärken nutzen und ausbauen und die vermeintlichen Schwächen identifizieren, die einem im Wege stehen, seine Träume zu verwirklichen.
Konzentriere dich auf deine Stärken
Die eine Position ist: Versuche nicht, an deinen Schwächen zu arbeiten und sie in Stärken umzuwandeln. Das Leben ist zu kurz dafür, sich um alles zu kümmern, also konzentriere dich lieber auf deine Stärken und mach sie noch stärker. Um so besonderer wirst du in deinen Fähigkeiten.
Arbeite an deinen Schwächen
Die andere Position ist: Identifiziere deine Schwächen und verwandle sie in Stärken. Zusammen mit deinen von vornherein vorhandenen Stärken macht dich das zu einem rundum kompetenten Menschen, dem die Welt zu Füßen liegt.
Beide hier etwas überzeichneten Ansätze haben ihre Probleme, aber wenn ich mich für eine entscheiden müsste, würde ich sagen, dass man nicht umhin kann, an seinen Schwächen zu arbeiten. Man muss und wird sie vielleicht nicht in seine größten Stärken umwandeln, aber man kann seine Fähigkeiten komplettieren. Als ich introvertierter Uni-Absolvent anfing, in der Internet-Branche zu arbeiten, fiel es mir ungeheuer schwer, vor einer Menge von guten Leuten zu stehen und eine Präsentation zu geben. Noch dazu auf Englisch! Hätte ich das einfach nur zur Kenntnis genommen, mich meinen Stärken zugewandt und nicht an meinen Artikulationsfähigkeiten gearbeitet, dann wäre ich vielleicht nie in eine Position gekommen, in der ich auch meine natürlichen Fähigkeiten z.B. im Personalmanagement entfalten konnte. Jeder Berufsanfänger wird mit seinen Schwächen konfrontiert und wächst an der Bewältigung dieser Herausforderungen. Wir könnten sonst auch zu unseren Lebenspartnern sagen, dass Geduld und Zuhören nicht unsere Stärken sind und sie sich lieber über unsere Stärken wie Inspiration und Spontanität freuen soll. Aber das stimmt ja nicht. Wir sind viel komplettere und glücklichere Menschen, wenn wir auch unsere Geduld entwickeln und das Zuhören lernen. Es erschließt uns neue Seinsbereiche.
Verborgene Stärken und eingeredete Schwächen
Hinzu kommt, dass man nicht genau weiß, was eine gewissermaßen "natürliche" Schwäche ist und was eigentlich eine verborgene Stärke ist, die nie zur Entfaltung kommen konnte. In der Persönlichkeitsentwicklung ist der persönliche Irrglaube, dass dies oder jenes eine Schwäche sei, eines der größten Hemmnisse für Menschen. Schwächen werden uns bereits in der Schule eingeredet und wir fangen an, dieses Gerede vor uns selbst zu wiederholen, anstatt unser volles Potential zu entwickeln. Außerdem lebt man in der Gefahr, dass alles ziemlich langweilig wird, wenn man nicht mal ein Risiko eingeht und Dinge wagt, die man nicht zu seinen Stärken zählt.
Ich sage ja nicht, dass man als Einbeiniger Weltmeister im Hürdenlauf werden soll. Auf jeden Fall sollte man seine Stärken nutzen und ausbauen und die vermeintlichen Schwächen identifizieren, die einem im Wege stehen, seine Träume zu verwirklichen.
10. Juli 2011
Richtig nein sagen - 5 Tipps
Wem passiert das nicht im Privatleben oder auf der Arbeit: Jemand kommt mit einer Bitte auf einen zu, es passt eigentlich gar nicht, aber man sagt trotzdem ja. Sei es der Umzug, obwohl man gerade eine Knie-OP hatte oder eine Party, zu der man nicht gehen will, weil man am nächsten Morgen früh raus muss. Im Job ist es oft noch schlimmer. Man kriegt seine eigenen Sachen nicht geregelt, weil man jemandem bei dessen Aufgaben hilft oder man bleibt auf einem Projekt sitzen, weil ein Kollege etwas besseres vor hatte, als mitzuarbeiten und man hat es ihm nicht ausschlagen können. Oder man bekommt ein Angebot, dass sich bei näherem Hinsehen früher oder später in ein Problem verwandeln wird. Wie sagt man richtig "nein"?
9. Juli 2011
Stigma und Segen der Melancholie
"Wo von den Höhen des Staates herab alles bis in die Formen der Sexualität als lückenlose Ordnung des Glücks entworfen wird, dort ist der Melancholiker eine Unperson." (Hartmut Böhme in Kritik der Melancholie und Melancholie der Kritik)
Walter Benjamin: Produktion der Leiche, ist vom Tode her betrachtet, das Leben. |
6. Juli 2011
Grund zum Optimismus? Zum Beispiel Gewalt
Eine Sache die mich immer wieder umtreibt, ist die Frage, ob es auf dieser Welt Grund zum Optimismus gibt. Scheinbar befindet sich die Welt doch in einem Abwärtstaumel. Alles geht immer schneller: Bevölkerungswachstum, Krisenzyklen, Artensterben, Überfischung, Verkehrskollaps. Angeblich nimmt der Stress auf Arbeit genauso zu wie die Toten durch Übergewicht und Kreislaufkrankheiten. Menschen hungern, leben in Höllen zwischen Dürre und Fluten und bekriegen sich. Dann noch EHEC und Ebola.
5. Juli 2011
Wie man alles im Kopf behält
Es ist alles ziemlich chaotisch, was da so in meinem Kopf passiert. Vor allem bin ich unheimlich vergesslich. Wie ich bereits schrieb, glaube ich, dass das auch ein Segen sein kann. Trotzdem gibt es ja in unserem Alltag viele Dinge, die wir nicht vergessen sollten, weil wir sie jemandem versprochen haben, weil wir sonst mit dem Gesetz in Konflikt kommen oder weil es ein Geburtstag oder unser Hochzeitstag ist. Generell hilft es, die eigenen Prioritäten bewusst zu setzen und für sich zu entscheiden, welche Dinge man erinnern möchte. Für den Kleinkram, der übrig bleibt, habe ich ein paar hilfreiche Strategien...
Von Kleinkram überfordert (Quelle: Eigenes Bild) |
2. Juli 2011
Schluss mit dem Scheiß!
Als meine Kollegin Isabel ihren Job bei unserem durchaus fantastischen Arbeitgeber hin schmiss und sagte, dass sie jetzt die Schnauze voll hat und erstmal nichts machen wollte, blickte ich sie wohl etwas verständnislos an. Anstatt anzufangen, mir die Gründe für ihre Kündigung zu erklären, gab sie mir den Ausdruck eines Comics von xkcd, der seit dem mein Lebensbegleiter geworden ist. Der Ausdruck hängt jetzt - ironischer Weise - über meinem Schreibtisch auf Arbeit und immer, wenn ich ihn brauche, sehe ich ihn mir an. Dann lache ich los und fühle mich frei und weiß, dass ich sagen und schreiben sollte, was immer mir in den Kopf kommt und dass ich gehen kann wohin ich will. Hier ist meine Übersetzung dieses grandiosen Comics:
A: Du solltest vorsichtiger sein, mit dem was du schreibst! Du weißt nie, ob dein nächster Arbeitgeber das vielleicht liest!
B: Wann haben wir eigentlich unsere Träume vergessen?
A: Wie bitte?
B: Die unendlichen Möglichkeiten, die jeder Tag in sich birgt sind überwältigend. Die enorme Zahl an Erlebnissen, die ich haben könnte, ist unglaublich und atemberaubend. Und ich sitze hier und checke meine E-Mails! Wir leben gefangen wie in einem Hamsterrad. Durchleben dieselben Tage immer und immer wieder. Wir sehen nur ganz wenige der vielen vor uns liegenden Möglichkeiten. Wir sehen dieselben Dinge jeden Tag, wir reagieren immer gleich, wir denken dieselben Gedanken. Jeder Tag ist nur eine kleine Variation des vorangegangenen. Jeder Moment folgt den sanften Kurven unserer gesellschaftlichen Normen. Wir tun so, als müssten wir nur heute überstehen und morgen kommen unsere Träume zu uns zurück.
Natürlich habe ich nicht die Antwort auf alles. Ich weiß nicht, wie ich mich selbst dazu bringen kann zu verstehen, welches Potential jeder Moment birgt. Aber eines weiß ich: Die Lösung ist nicht, jede meiner kleinen Ideen oder kreativen Impulse hinwegzuwischen, nur damit ich leichter in irgendein Schema passe. Die Lösung ist nicht, mein Leben so zu manipulieren, dass ich die Erwartungen irgendeines anderen besser erfülle. Die Lösung ist nicht, mich immer zurückzuhalten aus Angst davor, an etwas zu rütteln.
Das ist jetzt sehr wichtig, deswegen will ich es so deutlich sagen, wie ich kann:
B: Wann haben wir eigentlich unsere Träume vergessen?
A: Wie bitte?
B: Die unendlichen Möglichkeiten, die jeder Tag in sich birgt sind überwältigend. Die enorme Zahl an Erlebnissen, die ich haben könnte, ist unglaublich und atemberaubend. Und ich sitze hier und checke meine E-Mails! Wir leben gefangen wie in einem Hamsterrad. Durchleben dieselben Tage immer und immer wieder. Wir sehen nur ganz wenige der vielen vor uns liegenden Möglichkeiten. Wir sehen dieselben Dinge jeden Tag, wir reagieren immer gleich, wir denken dieselben Gedanken. Jeder Tag ist nur eine kleine Variation des vorangegangenen. Jeder Moment folgt den sanften Kurven unserer gesellschaftlichen Normen. Wir tun so, als müssten wir nur heute überstehen und morgen kommen unsere Träume zu uns zurück.
Natürlich habe ich nicht die Antwort auf alles. Ich weiß nicht, wie ich mich selbst dazu bringen kann zu verstehen, welches Potential jeder Moment birgt. Aber eines weiß ich: Die Lösung ist nicht, jede meiner kleinen Ideen oder kreativen Impulse hinwegzuwischen, nur damit ich leichter in irgendein Schema passe. Die Lösung ist nicht, mein Leben so zu manipulieren, dass ich die Erwartungen irgendeines anderen besser erfülle. Die Lösung ist nicht, mich immer zurückzuhalten aus Angst davor, an etwas zu rütteln.
Das ist jetzt sehr wichtig, deswegen will ich es so deutlich sagen, wie ich kann:
SCHLUSS. MIT. DEM. SCHEISS!
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