Erkenne dich selbst. Der Rest kommt (fast) von allein.
29. August 2015
23. August 2015
Vom Leben, das wir nicht gelebt haben
Das, was wir nicht werden konnten, macht uns zu dem, was wir sind
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich blicke schon öfter auf mein Leben, auf mich heute und bedaure, wie durchschnittlich das alles ist. Ich bin nichts besonderes. Es ist sicher irgendwie kindisch, aber ich wäre gern ein Rockstar geworden oder der berühmteste Maler unserer Zeit oder Literaturnobelpreisträger. Statt dessen arbeite ich jeden Tag in einer Firma irgendwo in Berlin. Aber noch quälender und daher auch viel wichtiger als meine Berühmtheitsfantasien ist die Frage, was eigentlich gewesen wäre, wenn...Egal wie bunt und aufregend, es geht immer nur im Kreis... (Creative Commons C00) |
An einem Punkt in meinem Leben stand ich vor der Entscheidung, entweder das Abitur zu machen oder eine Stelle in der Prignitz anzutreten, wo ich im Naturschutz arbeiten und zunächst Horste von Fischadlern observieren und schützen sollte. Oft denke ich daran und bedaure, dass ich kein Leben näher an der Natur führe, es fehlt mir. Oder: Wer wäre ich jetzt, wenn ich damals vor 12 Jahren nicht aus den USA zurückgekehrt wäre, sondern dort eine Doktorandenstelle angetreten hätte? Oder warum habe ich damals nach den vielversprechenden Anfängen im Studium nicht alles gegeben, um es zu Erfolg in der Fotografie oder der Schriftstellerei zu bringen?
18. August 2015
Wo Leistungsträger sich Scheiße fühlen
Nicht das Amazon, das wir kennen?
In der New York Times erschien nun gerade der Artikel, auf den doch schon alle gewartet haben: Amazon als großer feuchter Traum des Konsumbürgers ist ein Alptraum (Stern.de) für alle anderen, insbesondere für die, die dort arbeiten müssen. Vom Verheizen und von Ausbeutung (Süddeutsche) ist die Rede. Und dabei geht es mal nicht "nur" um die Logistik-Angestellten, sondern um die sogenannten Wissensarbeiter in der IT, im Marketing und Vertrieb.Arbeitgeber-Image und Realität sind verschiedene Dinge (Quelle: Amazon) |
8. August 2015
Warum wir unserer Intuition misstrauen sollten
Oft denken wir, wir seien gute Menschenkenner, genaue Beobachter oder besonders scharfsinnig. Psychologen jedoch sagen uns, dass wir nicht annähernd so gut funktionieren, wie wir meinen.
In ihrem neuen Buch Der unsichtbare Gorilla: Wie unser Gehirn sich täuschen lässt haben Dan Simons, Professor der Psychologie an der University of Illinois und Christopher Chablis vom Union College die Funktionsweise unseres Gehirns bei der Verarbeitung visueller Reize untersucht. Die beiden Psychologen sind besonders daran interessiert, wie das, was wir sehen, unsere Selbstwahrnehmung beeinflusst. Das Buch geht dabei sechs alltäglichen Illusionen über uns selbst auf den Grund, die unser Leben grundlegend beeinflussen. Die Autoren meinen, wir unterlägen Illusionen hinsichtlich unserer Aufmerksamkeit, unseres Erinnerungsvermögens, unseres Selbstbewusstseins und Wissens, Illusionen über Ursachen und Wirkung und Illusionen hinsichtlich unseres eigenen Leistungsvermögens.
In ihrem neuen Buch Der unsichtbare Gorilla: Wie unser Gehirn sich täuschen lässt haben Dan Simons, Professor der Psychologie an der University of Illinois und Christopher Chablis vom Union College die Funktionsweise unseres Gehirns bei der Verarbeitung visueller Reize untersucht. Die beiden Psychologen sind besonders daran interessiert, wie das, was wir sehen, unsere Selbstwahrnehmung beeinflusst. Das Buch geht dabei sechs alltäglichen Illusionen über uns selbst auf den Grund, die unser Leben grundlegend beeinflussen. Die Autoren meinen, wir unterlägen Illusionen hinsichtlich unserer Aufmerksamkeit, unseres Erinnerungsvermögens, unseres Selbstbewusstseins und Wissens, Illusionen über Ursachen und Wirkung und Illusionen hinsichtlich unseres eigenen Leistungsvermögens.
2. August 2015
Wie finden wir ein Leben, das für uns richtig ist?
Kleine Lektionen in individueller Lebenskunst
Wir leben in einer Zeit, die uns vieles ermöglicht, wenig definitives von uns verlangt, einiges an subtilen Druck ausübt und gerade deshalb viele von uns etwas desorientiert durchs Leben irren lässt. Was wollen wir wirklich erreichen und was wird uns über Sozialisation und Werbung als erstrebenswert verkauft? Wir entwickeln irgendwie ein Verlangen nach einem authentischen Ziel im Leben, aber oft lässt sich das nicht entdecken. Und das frustriert viele von uns. Der Philosoph Wilhelm Schmid meint nun, dass auch das ziellose "In-den-Tag-hinein-leben" eine mögliche Form der Existenz sei. Manche brauchen große Ziele, manchen helfen mittelfristige Ziele, andere wieder können ganz gut ohne Ziele leben, segeln auf Sicht und bewältigen das, was ihnen gerade begegnet. Es gibt also kein Rezept für jeden, kein Ziel für jeden. Wir müssen durch Selbsterkenntnis verstehen lernen, was uns antreibt. Wenn es gelingt, kann man das Lebenskunst nennen.
"Anders als viele Menschen glauben, ist die Lebenskunst nicht auf ein bestimmtes Leben festgelegt, sondern besteht darin, sich selbst darüber klar zu werden, was für einen selber das erfüllte Leben sein kann. Und das kann sehr unterschiedlich sein!" (Schmid, Philosophie Magazin Nr. 05/2015, S. 64)
Man muss diesen Gedanken sogar noch erweitern, indem man feststellt, dass es auch für einen selbst nicht nur eine Möglichkeit eines erfüllten Lebens gibt, sondern eine Reihe von Alternativen. Der Mensch ist das nicht festgestellte Tier, das offene Wesen, das sein Schicksal selbst in die Hand nehmen kann und dabei eine Auswahl unter verschiedenen Möglichkeiten treffen muss.
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