8. Oktober 2011

Weniger und Kleiner!

Wie überleben wir das 21 Jahrhundert?

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(weniger ist mehr)

Noch jemand, der auf den Minimalismus-Trend aufgesprungen ist: Graham Hill, der Designer und Gründer von TreeHugger, einer Medien-Kampagne, die sich Nachhaltigkeit in den Mainstream der westlichen Gesellschaften etablieren möchte. In dem unten eingebetteten Video spricht er davon, dass Amerikaner ca. drei mal mehr Wohnraum haben, als noch 50 Jahre zuvor und dass es trotzdem für immer mehr von ihnen nötig wird, Container anzumieten, damit sie ihr ganzes Zeug, dass sie irgendwann mal gekauft haben, irgendwo aufbewahren können. Dieses Shopping-Leben führe zu Überschuldung, enormer Umweltverschmutzung, mehr Stress und weniger Zufriedenheit. Um diesen Irrsinn zu stoppen schlägt Hill vor, Folgendes zu tun:

  1. Radikal reduzieren (die Arterien unseres Lebens freimachen) und der Anhäufung neuen Zeugs widerstehen: Nutzloses wegschmeißen und beim Neukauf radikal fragen: "Wird mich das wirklich und nachhaltig glücklicher machen?" Wenn man was kauft, dann tolle Sachen, die man für lange Zeit liebt und behält.
  2. Kleine, nützliche und gut verstaubare Dinge den großen und selten genutzten Dingen vorziehen: Die Sachen müssen sich falten oder stapeln lassen und - wenn es Medienprodukte sind - im Idealfall auf einer Festplatte digitalisiert sein.
  3. Dinge müssen multifunktional sein: Der Tisch wird zum Bett, das Waschbecken zum Klo.

Die Motivation ist klar: Weniger Zeug = mehr Freiheit (plus ökologischer). Das Mantra des Minimalismus eben. Interessant finde ich, wie Hill in seinem Projekt LIFEEDITED den Wohnraum und eine tolle Innenarchitektur mit ins Spiel bringt. Die Möbel, die er dafür entwickelt hat, sind natürlich super funktionell und auch schön. Dass er sich vor die Herausforderung stellt, nicht nur mit wenig Zeug, sondern vor allem auf kleinstem Raum zu leben (39 m²), finde ich für Nordamerika eine nahezu avantgardistische Idee. Und er mag Recht haben: Die Fähigkeit, sich zu beschränken, mag in diesem Jahrhundert zu einem Überlebensvorteil werden.

2 Kommentare:

  1. An sich super Idee und sehr lobenswert, wenn es gelebt wird. Nur die Kloschüssel = Waschbecken... Das wäre mir glaube ich nicht so lieb. Aber ansonsten: Ansätze praktikabel! :)

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  2. In einer Welt wo Ressourcen immer kostspieliger wird durchaus ein guter Ansatz.

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